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Frankfurt am Main – Der Euro hat mit der Aussicht auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik seine Talfahrt am Montag fortgesetzt und ist zeitweise unter die Marke von 1,32 US-Dollar gefallen. Bei 1,3184 Dollar erreichte der Euro den tiefsten Stand seit September 2013 und konnte sich bis zum Nachmittag wieder auf aktuell 1,3202 Dollar erholen. Gegen Mittag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,3200 (Freitag: 1,3267) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7576 (0,7538) Euro.
Eine Rede von EZB-Präsident Mario Draghi vom vergangenen Freitagabend im amerikanischen Jackson Hole lieferte zum Wochenauftakt die stärksten Impulse im Handel mit dem Euro. Der Notenbanker hatte vor einer auf lange Sicht zu schwachen Inflation gewarnt und angekündigt, falls nötig alle verfügbaren Instrumente einzusetzen. Draghis Aussagen werden als Hinweis gedeutet, dass Wertpapierkäufe der Notenbank zur Ankurbelung der Wirtschaft wahrscheinlicher geworden sind. «Nach diesen Aussagen können wir nicht vollständig ausschliessen, dass die EZB schon auf der kommenden Sitzung Anfang September breitangelegte Anleihekäufe (QE) beschliessen wird», meinte Michael Schubert, EZB-Beobachter bei der Commerzbank.
Dagegen bewegte ein überraschend starker Rückgang des Ifo-Geschäftsklimas den Euro kaum. Das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer war im August das vierte Mal in Folge gefallen und hatte den tiefsten Stand seit über einem Jahr erreicht. Nach Einschätzung des Experten Mario Gruppe von der NordLB waren die überraschend schwachen Ifo-Daten am Devisenmarkt schon «weitestgehend eingepreist».
Euro auch zum Franken tiefer
Der Schweizer Franken hat sowohl zu Dollar als auch Euro zugelegt. Die Gemeinschaftswährung notiert am Montagnachmittag spürbar unter der Marke von 1,21. Ein Euro kostet aktuell 1,2071 CHF nach 1,2089 am Mittag. Der US-Dollar notiert derweil zum Franken mit 0,9143 nach 0,9158 ebenfalls tiefer.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,79567 (0,80030) britische Pfund, 137,13 (137,70) japanische Yen und 1,2087 (1,2100) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde in London wegen eines Feiertags nicht ermittelt. Zuletzt wurde der Preis am Freitag mit 1277,25 Dollar festgestellt. Ein Kilogramm Gold kostete am Montag 30 250,00 (Freitag: 30 510,00) Euro. (awp/mc/upd/ps)