Eurokurs fällt deutlich unter 1,12 US-Dollar – Auch zum CHF im Minus
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Frankfurt – Der Eurokurs ist am Freitag vor einer Rede der US-Notenbankvorsitzenden Janet Yellen deutlich unter 1,12 US-Dollar gesunken. Am Nachmittag fiel er auf 1,1135 Dollar, den tiefsten Stand des Tages. Am Morgen hatte die Gemeinschaftswährung noch 1,12 Dollar gekostet.
Auch zum Franken gab der Euro nach. Er kostet am späten Nachmittag 1,1053 CHF, nachdem er am Mittag noch zu 1,1073 CHF umgegangen war. Der US-Dollar konnte dagegen zum Franken zulegen. Er gewann beinahe einen viertel Rappen und kostet am späten Freitag-Nachmittag 0,9926 CHF.
Alles wartet auf Yellen
Das alles beherrschende Thema am Markt ist eine für den Abend geplante Rede von Yellen an der Universität Harvard im Rahmen einer Preisverleihung. Der Markt wartet gespannt auf mögliche Hinweise auf den Zeitpunkt der nächsten Zinserhöhung in den USA. Zwar sei eine Preisverleihung «eigentlich nicht der Rahmen, um über Geldpolitik zu sprechen», schreibt Lutz Karpowitz, Experte bei der Commerzbank. «Dennoch: Sagt Yellen nichts in Richtung Zinserhöhungen, könnte das vom Markt bereits wieder dämpfend aufgenommen werden.» Zuletzt hatte das Protokoll der jüngsten Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed im April und zahlreiche Aussagen von Mitgliedern der Fed auf eine schnelle Zinserhöhung hingedeutet. Am Markt wurde die Wahrscheinlichkeit eines Zinsschritts im Juni oder Juli nach den Aussagen spürbar höher eingeschätzt.
Am Nachmittag geriet der Eurokurs noch etwas stärker unter Druck, nachdem die US-Regierung das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal nach oben revidiert hatte. Dagegen stützte eine enttäuschende Konsumstimmung in den USA die Gemeinschaftswährung nicht.Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,76245 (0,75970) GBP und 122,46 (122,93) JPY fest.(awp/mc/cs)