Euro hält sich trotz Griechen-Drama bei 1,30 Dollar
(Bild: © Niffylux – www.niffylux.com)
Frankfurt am Main – Der Euro hat sich am Donnerstag trotz grosser politischer Probleme in Griechenland und zunehmender Sorgen um Spanien bei 1,30 US-Dollar gehalten. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,2970 Dollar und damit sogar etwas mehr als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,2961 (Mittwoch: 1,2950) Dollar festgesetzt. Ein Dollar kostete damit 0,7715 (0,7722) Euro.
In Griechenland setzt sich das schier aussichtslose Ringen um eine neue Regierung fort. Seit den Wahlen vom vergangenen Wochenende, die ein zersplittertes Parlament mit höchst unterschiedlichen parteipolitischen Positionen hervorgebracht haben, sind bereits zwei Versuche gescheitert. Aktuell versucht sich der Chef der grossen sozialistischen Partei Pasok, Griechenlands ehemaliger Finanzminister Evangelos Venizelos, an einer Regierungsbildung. Angesichts der grossen Meinungsunterschiede zwischen den Parteien stehen die Chancen aber schlecht. Kleiner Hoffnungsschimmer: Die Partei Demokratische Linke hat am Donnerstag dem Kurs der radikallinken Partei Syriza eine Absage erteilt und sich für einen Verbleib im Euroraum ausgesprochen. Der Euro erhielt davon etwas Unterstützung.
Spaniens viertgrösste Bank verstaatlicht
Auch in der viertgrössten Euro-Wirtschaft Spanien sieht die Lage alles andere als rosig aus. Dort muss das viertgrösste Geldhaus Bankia, das aus mehreren ehemaligen Sparkassen hervorgegangen war, aufgrund massiver Probleme teilverstaatlicht werden. Am morgigen Freitag will Ministerpräsident Mariano Rajoy Reformpläne für den angeschlagenen Bankensektor präsentieren. Vor allem die spanischen Sparkassen leiden seit langem unter der 2008 geplatzten Immobilienblase. Sie hat eine Vielzahl notleidender Hypothekenkredite hervorgebracht.
Euro zum Franken leicht erholt
Zum Franken erholte sich der Euro leicht und stieg auf 1,2014 von zuletzt 1,2011 CHF. Der Dollar ging auf 0,9269 von 0,9281 CHF zurück.Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,80180 (0,80495) britische Pfund , 103,31 (102,99) japanische Yen und 1,2013 (1,2010) Schweizer Franken festgelegt. In London wurde der Preis für die Feinunze Gold am Nachmittag mit 1.598,50 (1.582,50) gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 38.850,00 (38.640,00) Euro. (awp/mc/ps)