Euro hält sich vorerst knapp über 22-Monatstief
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Frankfurt am Main – Der Euro hat die rasante Talfahrt der vergangenen Handelstage am Donnerstag vorerst abgebremst. Für eine nennenswerter Erholung habe es nicht gereicht, hiess es von Experten; sie warnten vor weiteren Kursverlusten im Zuge der Euro-Schuldenkrise. Am frühen Morgen startete die Gemeinschaftswährung noch mit einem 22-Monatstief bei 1,2356 USD in den Handel, erholte sich nur zeitweise auf ein Tageshoch bei 1,2428 USD und steht aktuell bei 1,2366 Dollar. Gegen Mittag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,2403 (Mittwoch: 1,2438) USD festgesetzt.
Gegenüber dem Schweizer Franken ist der Euro seit dem Mittag leicht gestiegen und kostet heute Donnerstag am frühen Abend 1,2016 CHF nach 1,2013 CHF am Mittag. Der US-Dollar notiert derweil ebenfalls höher auf 0,9718 CHF nach 0,9689 CHF.
Lage für Euro nicht wirklich verbessert
Nach panikartigen Verkäufen am Vortag im Zuge der jüngsten Zuspitzung der spanischen Bankenkrise «hat sich die Lage für den Euro trotz der leichten Erholungstendenzen nicht wirklich verbessert», kommentierte Expertin Viola Julien von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) den Handelsverlauf. Beim Kurs der Gemeinschaftswährung könne weiterhin nicht von einer Bodenbildung die Rede sein. Expertin Julien sprach von einem nach wie vor sehr nervösen Handel am Devisenmarkt.
Warten auf US-Arbeitsmarktbericht
Eine neue Enttäuschung könnte den Eurokurs weiter nach unten treiben, warnte Expertin Julien. Die Anleger reagieren derzeit «unheimlich sensibel» auf Konjunkturmeldungen und auf Nachrichten rund um die Schuldenkrise. Am Freitag dürften Investoren daher gespannt die Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichts in den USA verfolgen. Zudem werde jetzt schon eine für die kommenden Woche geplante Versteigerung spanischer Staatsanleihen mit Sorge vor einer möglichen Enttäuschung erwartet, sagte die Helaba-Expertin. (awp/mc/upd/ps)