Euro erreicht höchsten Stand seit Ende 2011
(Foto: Martin_P – Fotolia.com)
Frankfurt am Main – Der Euro hat am Dienstag weiteren Auftrieb erhalten und ist auf den höchsten Stand seit fast 14 Monaten geklettert. Positive Daten vom US-Häusermarkt hoben die Risikofreude der Investoren. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung mit bis zu 1,3496 US-Dollar gehandelt und damit so hoch wie zuletzt Anfang Dezember 2011. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,3433 (Montag: 1,3444) Dollar festgesetzt.
«Es ist mittlerweile genug der Euphorie», sagt Experte Eugen Keller vom Bankhaus Metzler mit Blick auf den jüngsten Kursauftrieb. «Wir empfehlen, ab der Marke von 1,35 Dollar zu verkaufen.» Die Misere im Euroraum sei noch nicht ausgestanden, zudem drohten einige Krisenländer bereits wieder in Lethargie zu verfallen, kaum dass sich die Finanzmärkte etwas beruhigten. «Der kleine zyklische Aufschwung steht auf sehr wackligen Beinen.»
Belastung für die wirtschaftliche Erholung im Währungsraum
Der wiedererstarkte Euro wird zudem auch von Politikern zunehmend als Belastung für die wirtschaftliche Erholung im Währungsraum gesehen. Der Plan, die Krisenländer vor allem über ihre Exporte aus dem Sumpf zu ziehen, wird dadurch erheblich erschwert. Denn der steigende Aussenwert der Währung verteuert die Ausfuhren auf den internationalen Märkten. Erst am Freitag warnte der französische Finanzminister Pierre Moscovici vor Problemen, die der starke Euro bereite.
Euro zum Franken praktisch unverändert
Zum Franken hielt sich der Aufschwung in Grenzen. Zuletzt kostete der Euro 1,2421 nach 1,2416 CHF am Mittag. Der Dollar kam hingegen unter Druck und fiel auf 0,9212 nach zuvor 0,9243 CHF. (awp/mc/pg)