Euro sinkt weiter – Aufregung wegen Raketenabschuss
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Frankfurt am Main – Der Euro hat seine Talfahrt am Dienstag fortgesetzt. Meldungen über einen Raketenabschuss im Mittelmeer sorgten kurzfristig für Aufregung. Zuletzt fiel die Gemeinschaftswährung auf ein Tagestief von 1,3162 Dollar. Am Morgen hatte der Euro noch knapp unter der Marke von 1,32 Dollar notiert. Die europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,3207 (Freitag: 1,3235) Dollar festgelegt.
Am Vormittag sorgten Meldungen über einen Raketenabschuss im Mittelmeer für eine Schrecksekunde. Am Devisenmarkt war die Aufregung jedoch rasch wieder verflogen. Es hatte sich schliesslich herausgestellt, dass es sich bei dem Raketenstart um einen israelischen Militärtest handelte. Zuvor hatten Spekulationen über einen Militärschlag gegen Syrien die Märkte in Atem gehalten.
Auch das Währungspaar USD/CHF reagierte auf die Meldungen aus dem Mittelmeerraum. Nach einem kurzen Anstieg fiel der US-Dollar wieder zurück und kostet aktuell bei 0,9363 nach 0,9364 CHF am Morgen. Als wichtig erachtet die ZKB nun den Widerstand bei 0,9390. Ein Durchbruch könne zusätzlichen Schwung in Richtung 0,9525 auslösen. Rückschläge unter 0,9310 würden einen weiteren Schritt dahin aber verzögern. Der Euro kletterte gegenüber dem Franken am frühen Vormittag auf gegen 1,2343. Innerhalb kürzester Zeit viel das Devisenpaar jedoch wieder zurück und notiert am Dienstagmittag bei 1,2330. Erste Unterstützung erwartet die ZKB nun bei 1,2315. Nächster wichtiger Widerstand für ein Weiterkommen in Richtung 1,2425 sieht die Kantonalbank bei 1,2365.
ISM-Index und EZB-Ratssitzung im Fokus
Am Nachmittag sind am Devisenmarkt alle Augen auf den ISM-Index gerichtet – den wichtigsten Frühindikator für die wirtschaftlichen Aktivitäten in den USA. Generell dürfte die amerikanische Währung den Euro laut Experten derzeit in den Schatten stellen. Aufgrund der Unsicherheiten im Syrienkonflikt gilt der Dollar als stabile Reservewährung und ist derzeit stark gefragt. Zudem wird am Markt die Erwartung gehandelt, dass die US-Notenbank Fed schon rasch auf eine nicht mehr ganz so expansive Geldpolitik umschwenkt.
Auch die am Donnerstag stattfindende Ratssitzung der EZB wirft bereits ihre Schatten voraus. Hier werde sich zeigen, wie die Notenbank auf die Schwächen des eigenen Niedrigzinsversprechens (Forward Guidance) reagiert, sagte Commerzbank-Experte Ulrich Leuchtmann. Die Währungshüter sehen sich trotz der Ankündigung, die Leitzinsen über einen längeren Zeitraum niedrig zu halten, mit steigenden Zinssätzen an den Anleihemärkten konfrontiert. Dies könne für weiteren Verkaufsdruck beim Euro sorgen, prognostizierte Leuchtmann. (awp/mc/pg)