Frankfurt am Main – Der Euro ist am Freitag nach unerwartet guten Arbeitsmarktdaten aus den USA unter Druck geraten und auf den tiefsten Stand seit drei Wochen gefallen. Zuletzt stand die Gemeinschaftswährung bei 1,2833 US-Dollar, nachdem sie unmittelbar vor Bekanntgabe der Daten noch etwa einen halben Cent teurer gewesen war. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,2850 (Donnerstag: 1,2975) Dollar festgesetzt.
Die Schwäche am US-Arbeitsmarkt scheint nach Einschätzung der Postbank «zumindest vorläufig überwunden». «Die derzeitige Stellenentwicklung kann als sehr solide angesehen werden», schrieben die Experten. Die guten US-Arbeitsmarktdaten hätten dem Dollar Auftrieb verliehen und den Euro im Gegenzug unter Druck gesetzt, hiess es von Händlern. In den USA war die Zahl der Beschäftigten im Oktober um 171.000 und damit deutlich stärker als von Volkswirten erwartet gestiegen.
Hängepartie in Athen belastet zusätzlich
Zuvor hätten bereits Zweifel an der Fortsetzung der Griechenland-Hilfe den Euro belastet, wie die Commerzbank in einem Kommentar schrieb. Das Parlament in Athen hatte zwar am Vortag ein weiteres Privatisierungsgesetz verabschiedet. Das Abstimmungsergebnis habe jedoch gezeigt, dass die Mehrheit der Koalitionsregierung bröckele, hatte es weiter bei der Commerzbank geheissen. «Wie angesichts dieser Entwicklung in den Geberländern die nötige Aufstockung der Griechenland-Hilfe politisch durchsetzbar sein soll, bleibt weiterhin offen.»
Dollar auch zum Franken stärker
Der Schweizer Franken hat zum US-Dollar ebenfalls an Wert eingebüsst. Der Dollar ist dabei über die Marke von 0,94 geklettert und notiert mit 0,9408 CHF. Im frühen Geschäft lag der Kurs auf 0,9353 CHF. Der Euro notiert bei 1,2072 CHF nach 1,2069 CHF zu Europaschluss und 1,2065 CHF am Morgen. (awp/mc/upd/ps)