Frankfurt am Main – Der Euro hat zum Wochenausklang weiter bei der Marke von 1,35 US-Dollar notiert. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,3520 Dollar und damit in etwa soviel wie am Morgen. Gegen Mittag war der Euro auf 1,3415 Dollar abgerutscht, konnte sich aber wieder erholen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am frühen Nachmittag auf 1,3430 (Donnerstag: 1,3448) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7446 (0,7436) Euro.
Der Euro steht weiter fest im Bann von Rezessionsängsten und Schuldenkrise. Dies erklärt auch die aktuell starken Kursschwankungen: Allein in der laufenden Woche hat sich der Euro in einer ungewöhnlich grossen Spanne von über vier Cent bewegt. Während er bis zur Wochenmitte zunächst zulegen konnte, steht er seit Mittwochabend massiv unter Druck. Ausschlaggebend war die enttäuschend aufgenommene Entscheidung der US-Notenbank Fed. Die Notenbank will mit der sogenannten «Operation Twist» kurz- in langlaufende Staatsanleihen umschichten und erhofft sich dadurch eine konjunkturelle Belebung. Offensichtlich hatten viele Marktteilnehmer im Vorfeld auf eine stärkere Reaktion wie zusätzliche Anleihekäufe gebaut.
EZB-Währungshüter schliesst Athen-Pleite nicht mehr aus
Wie schon am Donnerstag übten auch am Freitag zwischenzeitlich sehr schwache Börsen Druck auf die Gemeinschaftswährung aus. Nachdem die Aktien ihre Verluste aber deutlich eindämmen konnten, erholte sich auch der Euro. Unterdessen spitzt sich die Griechenland-Krise immer weiter zu. Laut Medienberichten hat der griechische Finanzminister Evangelos Venizelos mit Abgeordneten seiner Partei bereits über das Szenario einer Umschuldung Griechenlands gesprochen. Ungünstige Signale kamen auch aus den Geberländern: So wollte der niederländische Notenbankpräsident Klaas Knot eine Pleite Athens nicht mehr ausschliessen.
Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87235 (0,87325) britische Pfund , 102,32 (102,59) japanische Yen und 1,2195 (1,2275) Schweizer Franken festgelegt. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1.689,00 (1.722,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 40.480,00 (41.460,00) Euro. (awp/mc/upd/ ps)