Euro auf Talfahrt nach Stark-Rücktritt
Frankfurt am Main – Der Euro hat nach dem überraschenden Rücktritt des Chefvolkswirten der Europäischen Zentralbank (EZB), Jürgen Stark, seine Talfahrt der vergangenen Handelstage beschleunigt und rutschte zeitweise unter die Marke von 1,37 Dollar. Am späten Nachmittag stand die Gemeinschaftswährung bei 1,3727 Dollar, nachdem sie zuvor ein Tagestief bei 1,3699 Dollar erreichte. Damit verlor der Euro im Verlauf der Woche mehr als vier Cent. Zuletzt kostete ein Dollar 0,7284 Euro.
Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3817 (Donnerstag: 1,4044) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7238 (0,7121) Euro.
«Starks Rücktritt trägt nicht zur Stabilisierung bei»
«Mit dem Rücktritt von Stark hat die Unsicherheit an den Finanzmärkten spürbar zugenommen», kommentierte der Devisenexperte Rainer Sartoris. «In einer ohnehin stürmischen Zeit trägt ein solcher Schritt nicht zur Stabilisierung bei.» Stark ist neben seiner Position als Chefvolkswirt zudem Mitglied des geldpolitischen Rates der EZB. Ausserdem sitzt er im Direktorium der Notenbank, das die Richtlinien der Geldpolitik massgeblich beeinflusst.
Der Rücktritt von Stark sollte nach Einschätzung des Experten Sartoris aber auch nicht überbewertet werden. Jetzt komme es darauf an, wer in den kommenden Tagen und Wochen als Nachfolger benannt wird. In Medienberichten war zuletzt mehrfach der Name des Finanzstaatssekretärs Jörg Asmussen als möglicher Nachfolger genannt worden. Asmussen geniesst in Fachkreisen und an den Finanzmärkten einen guten Ruf.
Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86590 (0,87670) britische Pfund , 107,48 (108,41) japanische Yen und 1,2165 (1,2135) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1.851,00 (1.855,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm kostete 43.020,00 Euro. (41.080,00). (awp/mc/upd/ps)