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Frankfurt am Main – Der Euro hat am Donnerstag vor wichtigen geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) leicht zugelegt. Am Mittag erreichte der Kurs der Gemeinschaftswährung ein Tageshoch bei 1,1631 US-Dollar, stand zuletzt dann wieder bei 1,1622 US-Dollar. Am Mittwoch hatte die EZB den Referenzkurs auf 1,1593 (Dienstag: 1,1579) Dollar festgesetzt.
Gegenüber dem Franken legte der Euro minimal zu und der US-Dollar fiel noch etwas weiter zurück. Die Beschlüsse der EZB an diesem Donnerstag gelten als erster Härtetest für die neue Politik der Schweizerischen Nationalbank. Vor einer Woche gab die SNB bekannt, den im September 2011 eingeführten Euro-Mindestkurs aufzuheben und künftig die Aufwertung des Frankens vor allem mit Negativzinsen bekämpfen zu wollen. Eingeleitet hatte die Nationalbank diesen Kurswechsel bereits im letzten Dezember. Damals hatte sie – offensichtlich bereits in Hinblick auf den Entscheid der EZB – angekündigt, auf heute Donnerstag Negativzinsen auf Einlagen zu erheben. Der Euro geht am Mittag zu 0,9970 CHF um nach 0,9963 CHF am Morgen. Der US-Dollar kostet aktuell 0,8577 CHF nach 0,8598 CHF.
Am Markt warten die Anleger gespannt auf die Beschlüsse der EZB. Es wird allgemein mit einem breitangelegten Kauf von Staatsanleihen durch die EZB gerechnet. Entscheidend ist jetzt, wie hoch das Volumen der Anleihekäufe durch die EZB sein wird. Sollte die Notenbank die hohen Erwartungen der Markteilnehmer enttäuschen, «könnte es beim Euro zu einer vorübergehenden Erholung kommen», sagte Experte Ulrich Wortberg von der Helaba. Die EZB wird ihre Beschlüsse am frühen Nachmittag bekanntgeben. (awp/mc/pg)