Frankfurt am Main – Der Euro hat am Dienstag an seine Verluste vom Vortag angeknüpft und erneut einen Teil der starken Gewinne aus der Vorwoche eingebüsst. Händler nannten Sorgen um die Kreditwürdigkeit Frankreichs und vor einer Hängepartie in der Schuldenkrise als Ursache für die Kursverluste. Im Nachmittagshandel rutschte die Gemeinschaftswährung mit 1,3692 US-Dollar erstmals seit vergangenen Donnerstag wieder unter die Marke von 1,37 Dollar.
Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,3676 (Montag: 1,3776) Dollar festgesetzt. Gegenüber dem Schweizer Franken konnten sowohl der Dollar wie auch der Euro seit heute Mittag zulegen. Die europäische Gemeinschaftswährung notiert damit auf 1,2365 CHF nach 1,2339 CHF. Der Dollar geht derweil für 0,9030 CHF nach 0,9012 CHF um.
Aussagen Berlins belasten auch noch Dienstaghandel
Wenige Tage vor dem EU-Gipfel zur Schuldenkrise am kommenden Wochenende verfolgten die Anleger gespannt die Kommentare aus den Hauptstädten der Eurozone, sagte die Expertin You-Na Park von der Commerzbank. Zuletzt enttäuschte der deutsche Regierungssprecher mit der Aussage, dass die «Träume» einer schnellen Lösung der Schuldenkrise nicht erfüllt werden können. Die Aussagen vom Vortag haben den Euro nach Einschätzung von Park auch im Dienstaghandel noch belastet.
Hoffen auf Fortschritte bei EU-Gipfel
Zudem hätten kritische Äusserungen der Ratingagentur Moody’s zu Frankreich der Kauflaune am Devisenmarkt einen Dämpfer versetzt, sagte die Commerzbank-Expertin. Die Agentur hatte in ihrem jährlichen Bericht darauf hingewiesen, dass weitere Belastungen aus der Schuldenkrise das Toprating Frankreichs unter Druck setzen könnten. Unter den Anlegern habe sich mittlerweile die Erkenntnis verbreitet, dass die Schuldenkrise der Eurozone nicht leicht zu lösen sei. Dennoch gibt es laut Expertin Park am Markt «immer noch einen gewissen Optimismus», dass der EU-Gipfel am Wochenende nennenswerte Fortschritte im Kampf gegen die Schuldenkrise erzielen kann. (awp/mc/upd/ps)
