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Frankfurt – Die Terroranschläge in Paris haben den Eurokurs am Montag nur leicht belastet. Die europäische Gemeinschaftswährung kostet am späten Nachmittag 1,0720 US-Dollar. In der Nacht war der Euro kurzzeitig unter die Marke von 1,07 US-Dollar gefallen.
Der Euro zum Franken kostet 1,0795 CHF nach 1,0801 CHF zur Mittagszeit. Wenig verändert zum Franken zeigt sich auch der US-Dollar, der zu 1,0071 CHF nach 1,0056 CHF gehandelt wird.
Die Auswirkungen der Anschläge in Frankreich auf die Geldpolitik der grossen Notenbanken dürften sich laut Experten zunächst in engen Grenzen halten. «Anders als nach dem 11. September 2001 muss die Geldpolitik nicht reagieren», sagte Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte bei der Commerzbank. Denn anders als die USA nach den dortigen Terroranschlägen stecke die Eurozone nicht in einer Rezession, die durch etwaige kurzfristige Konsumzurückhaltung verschlimmert werden könnte. Die Geldpolitik der EZB und der US-Notenbank dominieren das Geschehen am Devisenmarkt.
Akteure am Devisenmarkt relativ gelassen
Die Akteure am Devisenmarkt blieben also nach den Anschlägen relativ gelassen. Bankökonomen äusserten, die kurzfristigen wirtschaftlichen Folgen dürften eher gering bleiben, soweit keine weiteren Anschläge folgten. «Die langfristigen wirtschaftlichen Auswirkungen sind schwer zu beurteilen», sagte Holger Schmieding, Chefvolkswirt der Privatbank Berenberg. Viel werde von der Reaktion des Westens abhängen.
Negative und länger andauernde Auswirkungen auf den Euro seien aber wahrscheinlich, schreiben die Devisen-Experten der Credit Suisse in einer Markteinschätzung. Wie auch schon früher, könnte die Gemeinschaftswährung anfänglich unterstützt werden, wenn auf einen Rückgang an den europäischen Aktienmärkten mit Hedging-Geschäften für Währungen reagiert werde, doch dürften die Gesamtauswirkungen auf die Wirtschaft, die Politik und die Geldströme wohl negativ für den Euro sein.
Sicher Hafen Schweizer Franken
Der Schweizer Franken dürfte dementsprechend weitere Zuflüsse verzeichnen, wenn noch mehr Argumente für eine weitere Lockerung der Geldpolitik durch die EZB sprechen, heisst es weiter. «Darauf würde die Schweizerische Nationalbank unserer Ansicht nach wahrscheinlich mit ihren eigenen lockernden Massnahmen reagieren», heisst es weiter.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,70580 (0,70705) britische Pfund, 132,01 (132,04) japanische Yen und 1,0791 (1,0786) Schweizer Franken fest.
Ein Kilogramm Gold kostete 32 260,00 (31 810,00) Euro. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1084,75 (1081,50) Dollar gefixt. (awp/mc/upd/ps)