Frankfurt am Main – Der Euro hat am Donnerstag spürbar zugelegt und ist kurzzeitig über die Marke von 1,30 US-Dollar gestiegen. Händler nannten Äusserungen von EZB-Chef Mario Draghi als Grund. In der Spitze kostete ein Euro im Nachmittagshandel 1,3001 Dollar und damit so viel wie zuletzt vor zwei Wochen. Zur Berichtszeit notierte der Euro zum dollar mit 1,2995. Im asiatischen Handel hatte der Euro fast einen Cent weniger gekostet. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,2951 (Mittwoch: 1,2904) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7721 (0,7750) Euro.
Nach einem ruhigen Vormittagshandel nahm der Euro am Nachmittag Fahrt auf. Für Belebung sorgte, dass die Neigung der EZB zu weiteren Zinssenkungen derzeit nicht besonders ausgeprägt zu sein scheint: Bei der auswärtigen Ratssitzung in Slowenien sei die Möglichkeit eines Zinsschritts noch nicht einmal diskutiert worden, sagte EZB-Präsident Mario Draghi in Ljubljana. «Eine abermalige Senkung dürfte aber nicht ganz vom Tisch sein», sagte Expertin Jana Meier vom Bankhaus HSBC Trinkaus. Sie verwies auf die anhaltend schwache Konjunktur im Währungsraum.
Leitzins bleibt bei 0,75 %
Zunächst jedoch bleibt der für die Banken wichtige Leitzins auf dem Rekordtief von 0,75%, wie der EZB-Rat am Donnerstag entschied. Die anschliessende Pressekonferenz ergab kaum Neues: Draghi verteidigte das neue Anleihekaufprogramm der Notenbank gegen kritische Stimmen. Er unterstrich, die EZB bleibe auch dann politisch unabhängig, falls sie Anleihen krisengeschwächter Euroländer kaufen sollte. Die Notenbank werde die Käufe sofort einstellen, sollten die Voraussetzungen nicht mehr erfüllt sein, sagte Draghi. Die EZB verlangt, dass sich die Länder zu konkreten Auflagen verpflichten, bevor sie von Anleihekäufen der Notenbank profitieren können.
Franken zum Dollar fester
Der Schweizer Franken legte im Gefolge des stärkeren Euro zum Dollar ebenfalls zu auf 0,9326 US-Dollar zur Berichtszeit; das Tageshoch liegt bei 0,9316. Zum Euro tendierte der Franken wie gewohnt in einer engeren Bandbreite; der Euro notierte zur Berichtszeit mit 1,2118.
Ein Kilogramm Gold kostete 43’650,00 (Dienstag: 43’300,00) Euro. Am Mittwoch war der Kilopreis feiertagsbedingt nicht festgelegt worden. (awp/mc/pg)