Frankfurt am Main – Der Euro hat sich am Dienstag in einem sehr nervösen Umfeld bei der Marke von 1,40 Dollar gehalten. Im Vormittagshandel rutschte die Gemeinschaftswährung zunächst auf rund 1,3850 Dollar ab, bevor sie im weiteren Verlauf wieder zulegte. Am späten Nachmittag kostete der Euro mit 1,3960 Dollar in etwa so viel wie am Morgen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,3884 Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7203 Euro. Angesichts der äusserst angespannten Lage im japanischen Atomkraftwerk Fukushima sprachen Händler von einem sehr nervösen Handelsverlauf. «Die Katastrophe scheint sich von einem japanischen zu einem globalen Problem zu wandeln, worauf auch die Devisenmärkte reagieren», sagte Özgür Atasever vom Bankhaus Metzler. Spiegelbildlich zum Ausverkauf an den Weltbörsen begann am Dienstag eine Flucht in vermeintlich «sichere Häfen». Stark gefragt war etwa der Schweizer Franken, während der US-Dollar nur zeitweise profitieren konnte.
Rückführung ausländischen Kapitals stützt Yen
Der japanische Yen knüpfte an seine Kursgewinne seit dem Mega-Erdbeben vom vergangenen Freitag an. Insbesondere zum Dollar, aber auch zum Euro neigt die japanische Währung seit Tagen zur Stärke. Experten erklären dieses Phänomen mit der erwarteten Rückführung ausländischen Kapitals zur Bewältigung der Krisenschäden. «Dieser Effekt stützt den Yen, obwohl die Auswirkungen des Atom-Unfalls natürlich unvorhersehbar sind», erklärte Experte Atasever. Vor allem institutionelle Anleger wie japanische Versicherungen verfügen über einen sehr hohen Bestand an Auslandsvermögen.
Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86740 (Montag 0,86590) britische Pfund , 112,39 (114,16) japanische Yen und 1,2756 (1,2941) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde in London am Nachmittag mit 1.400,50 (1.422,25) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete unverändert 32.260,00 Euro. (awp/mc/ps)