New York – Der Kurs des Euro ist am Freitag unter der Marke von 1,30 US-Dollar geblieben. Der Dollar finde zu neuer Stärke, sagten Händler. Zuletzt notierte der Euro bei 1,2984 Dollar. Am Donnerstag war er in der Spitze noch auf bis zu 1,3177 Dollar gestiegen. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zum Wochenschluss auf 1,2988 (Donnerstag: 1,3142) Dollar festgesetzt.
Die Kursentwicklung geht laut Analysten vor allem auf den erstarkten Dollar zurück. Bereits am Donnerstag hatte die US-Währung nach überraschend robusten Daten vom US-Arbeitsmarkt und Gerüchten über eine Reduzierung der Anleihekäufe der US-Notenbank Kursauftrieb erhalten. Notenbankchef Ben Bernanke gab sich am Freitag wenig Mühe, diesen Spekulationen entgegenzutreten. Bei einer Rede in Chicago verweigerte er Aussagen zu Geldpolitik und Wirtschaftsausblick.
Enttäuschende Konjunkturdaten aus Italien
Im Euroraum bleibt die wirtschaftliche Lage indes kritisch: Neue Konjunkturdaten aus Italien enttäuschten. Die Industrieproduktion sank im März stärker als von Analysten erwartet. Der Auftritt von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) beim G7-Treffen im britischen Buckinghamshire sei am Markt als Zustimmung zur Abkehr vom strikten Sparkurs interpretiert worden, hiess es aus dem Handel. Bereits am Vortag soll Schäuble gesagt haben, man könne es mit den Budgetkürzungen auch übertreiben.
Franken bleibt schwach
Der Schweizer Franken hat im Verlauf des Freitags sowohl zum Euro als auch zum US-Dollar an Wert verloren. Derzeit kostet ein Euro 1,2426 CHF nach 1,2389 CHF im frühen Geschäft. Allerdings ist das EUR/CHF-Währungspaar am Freitagmittag gar auf ein Tageshoch von 1,2462 CHF geklettert. Der Dollar geht mit 0,9570 CHF nach 0,9501 CHF am Morgen und 0,9628 CHF kurz nach Europaschluss. (awp/mc/upd/ps)