Frankfurt – Der Euro hat sich am Donnerstag knapp unter der Marke von 1,46 Dollar gehalten. Im frühen Handel hatte er sie erstmals seit Dezember 2009 übersprungen und in der Spitze bei 1,4649 notiert. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,4572 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagmittag auf 1,4584 (Mittwoch: 1,4515) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,6857 (0,6889) Euro.
«Wir können beim Euro bereits seit einigen Wochen eine positive Tendenz erkennen», sagte Devisenexperte Rainer Sartoris vom Düsseldorfer Bankhaus HSBC. Die europäische Schuldenkrise habe den Euro in letzter Zeit allenfalls kurzzeitig belastet. Sartoris erklärt den Auftrieb beim Euro vorrangig mit dem generell schwachen US-Dollar. Der Dollar habe zuletzt nicht nur zum Euro, sondern auch zu anderen wichtigen Währungen verloren, so Sartoris. Der HSBC-Fachmann verwies auf den Dollar-Index, der den Wert der US-Währung mit sechs anderen wichtigen Währungen, darunter der japanische Yen, das britische Pfund und der Schweizer Franken vergleicht. Dieser Index sei inzwischen unter seinen Tiefstand vom November 2009 gesunken.
Amerikanische Geld- und Fiskalpolitik ausschlaggebend
Ausschlaggebend dafür ist die amerikanische Geld- und Fiskalpolitik: So fährt die US-Notenbank immer noch einen extrem expansiven Kurs. Die EZB dagegen hatte unlängst ihren Leitzins um 0,25 Prozent erhöht. Dies wecke Fantasie für weitere Zinsanhebungsschritte, was den Euro stütze, kommentierte Sartoris. Helfen würden dem Euro auch die zuletzt soliden Konjunkturdaten.
Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88130 (0,88670) britische Pfund , 119,52 (120,13) japanische Yen und 1,2851 (1,2944) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde in London am Nachmittag mit 1.504,00 (1.501,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 32.550,00 (32.860,00) Euro. (awp/mc/gh)