Frankfurt – Der Euro hat am Freitag mit der Aussicht auf eine weiter ungebremste Geldflut in den USA an die starken Gewinne vom Vortag angeknüpft. Im Mittagshandel stieg die Gemeinschaftswährung über die Marke von 1,37 US-Dollar. Bei einem Kurs von 1,3697 Dollar fehlte nicht mehr viel bis zum höchsten Stand seit fast zwei Jahren. Anfang Februar stand der Kurs des Euro bei 1,3711 Dollar. Sollte die Marke gerissen werden, würde die Gemeinschaftswährung den höchsten Stand seit November 2011 erreichen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,3662 (Mittwoch: 1,3561) Dollar festgesetzt.
Experten erklären den starken Euro mit der Aussicht auf eine weiter ungebremste Geldflut in den USA. In der grössten Volkswirtschaft der Welt wurde der Haushaltsstreit nach dem Kompromiss vom Vortag nur um wenige Monate verschoben. Die Akteure am Devisenmarkt gehen daher davon aus, dass die US-Notenbank Fed die Geldschleusen vorerst nicht schliessen wird. «Dass der Fed neue Argumente für ihre ultra-expansive Geldpolitik geliefert wurden, ist kein gutes Signal für den Dollar», kommentierte Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank.
Gegenüber Franken leicht schwächer
Der Euro notiert gegenüber dem Schweizer Franken aktuell mit 1,2340 etwas leichter verglichen mit 1,2346 am Morgen. Trotz des kurzzeitigen Unterschreitens gestern bei 1,2320 bleibe es bei einer leichten Aufwärtstendenz, zumindest solange der Markt 1,2305/1,2295 nicht unterschreitet, schreibt die ZKB. Gegen oben bilde nach wie vor 1,2375/90 das erste Kursziel, bevor der wichtige Punkt bei 1,2415 getestet werden könne. Ein allfälliges Unterschreiten bei 1,2295 dürfte zu einer schnellen Reaktion bis 1,2250 führen.
Der US-Dollar hat mit 0,9010 (0,9027) weiter gegen den Franken verloren. Der gestrige Durchbruch bei 0,9060 habe den Fokus der Kursentwicklung gegen unten verändert, so die ZKB. Solange der Markt gegen oben nicht über 0,9100 steige, verbleiben wir somit in einer Abwärtsbewegung mit erstem Ziel bei 0,8965. Darunter dürfte sich der Abwärtsdruck noch verstärken.(awp/mc/cs)