Frankfurt am Main – Der Euro hat am Donnerstag einen deutlichen Kurssprung hingelegt. Händler nannten als Grund Meldungen, wonach China starkes Interesse an der nächsten Anleihen-Tranche des europäischen Rettungsfonds EFSF habe. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,4190 US-Dollar und damit gut einen Cent mehr als am Vorabend. Ein Dollar kostete zuletzt 0,7047 Euro. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochmittag auf 1,4069 Dollar festgesetzt.
China und andere asiatische Investoren sind nach Worten des EFSF-Chefs Klaus Regling stark daran interessiert, EFSF-Anleihen zu kaufen, die zur Finanzierung des portugiesischen Rettungspakets begeben werden. Die Commerzbank sieht die starke Reaktion des Euro auf die Meldung indes als übertrieben an. «Dass die Nachfrage nach EFSF-Anleihen austrocknen könnte, war nie wirklich ein Risiko», unterstreichen die Experten in einem Kommentar. Die am Markt mitunter zu vernehmende Einschätzung, China helfe Portugal, treffe schlicht nicht zu. «Emittent der Anleihe ist der EFSF. Dass er die Gelder dieses Mal für den Portugal-Bailout verwendet, ist für Investoren irrelevant.» (awp/mc/ss)