Frankfurt am Main – Hin- und hergerissen zwischen Schuldenkrise und positiven Wachstumsprognosen der OECD hat der Euro am Mittwoch keine klare Richtung gefunden. In einem nervösen Handel pendelte die Gemeinschaftswährung die meiste Zeit in einer Spanne zwischen 1,40 und 1,41 Dollar. Zuletzt kostete sie 1,4076 US-Dollar und damit etwas weniger als im frühen asiatischen Handel. Den Referenzkurs hatte die Europäische Zentralbank (EZB) am Nachmittag auf 1,4069 (Dienstag: 1,4089) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7108 (0,7098) Euro.
«Hauptthema am Markt bleibt die europäische Schuldenkrise, die dem Euro weiter zusetzt», sagte Marktexpertin Viola Stork von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Griechenland sei nach wie vor das entscheidende Thema, das alle anderen überwiege, so Stork. Die Helaba-Analystin verwies ferner auf die bevorstehenden Reden einiger hochrangiger EZB-Vertreter, die es zu verfolgen gelte. Sollte es Hinweise eines Anziehens der geldpolitischen Zügel seitens der EZB geben, werde dies dem zur Zeit auch technisch etwas angeschlagenen Euro wieder helfen.
Wenig Impulse gehen von OECD-Prognosen aus
Die jüngsten Wachstumsprognosen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gaben dem Euro nur wenig Impulse. Die OECD hatte die Aussichten für den Euroraum mittlerweile besser eingestuft als noch vor sechs Monaten. Auch die Zustimmung des finnischen Parlaments zum Rettungspaket für Portugal sorgte beim Euro allenfalls für einen kurzen Ausreisser nach oben. Helaba-Expertin Stork sagte dazu, der Markt habe damit bereits gerechnet. Zum Schweizer Franken wertete der Euro am Mittwoch weiter ab und fiel bei 1,2290 auf ein Rekordtief. Erst am Montag war der Euro zum Franken erstmals unter die Marke von 1,24 gefallen. Händler sagten, wegen der Schuldenprobleme schichteten Anleger vermehrt in andere Währungen um und suchten vor allem im Franken einen «sicheren Hafen».
Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86720 (0,87285) Britische Pfund, 115,47 (115,45) Japanische Yen und 1,2324 (1,2405) Franken festgelegt. Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde in London am Nachmittag mit 1.526,25 (1.527,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 34.330,00 (34.120,00 Euro. (awp/mc/ss)