Eurokurs beschleunigt Talfahrt zum Dollar

Eurokurs beschleunigt Talfahrt zum Dollar
(Foto: pagomenos - Fotolia)

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Frankfurt am Main – Der Eurokurs hat am Mittwoch seine Talfahrt beschleunigt und ist unter die Marke von 1,06 US-Dollar gefallen. Am frühen Abend kostet die europäische Gemeinschaftswährung 1,0594 nach 1,0676 USD am Morgen. Zeitweise fiel sie gar bis auf 1,0557 USD und erreichte so den tiefsten Stand seit März 2003. In der Nacht auf heute hatte der Euro noch über der Marke von 1,07 Dollar notiert. Gegenüber dem Schweizer Franken zeigt sich der Euro weniger verändert und kostet am frühen Abend 1,0661 nach 1,0677 CHF am Morgen. Der US-Dollar kostet derweil gestärkt 1,0065 nach 0,9999 CHF am Morgen

Seit Wochenbeginn hat der Euro gegenüber dem US-Dollar etwa drei Cent verloren, eine ungewöhnlich starke Bewegung für dieses Währungspaar innerhalb von nur wenigen Tagen. Die Geldpolitik in den USA und der Eurozone laufen immer stärker auseinander. Während die EZB in dieser Woche ihr umfassendes Staatsanleihekaufprogramm gestartet hat und damit ihre Geldpolitik weiter lockert, setzt sich an den Finanzmärkten zunehmend die Ansicht durch, dass die US-Notenbank in die Gegenrichtung steuert und bald mit Zinsanhebungen beginnt. Der Dollar profitiert davon auch gegenüber den meisten anderen wichtigen Währungen.

EZB-Staatsanleihenkäufe und mögliche US-Zinserhöhungen als treibende Kräfte
«Der Beginn der Käufe von Staatsanleihen durch die EZB und die sich abzeichnenden Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed in wenigen Monaten bleiben die treibenden Kräfte am Devisenmarkt», kommentierte Esther Reichelt, Devisenexpertin von der Commerzbank, den anhaltenden Abwärtstrend. Gedrückt werde der Eurokurs auch durch die weiter fallenden Renditen an den Anleihemärkten. Mit Ausnahme von Griechenland, das nicht von dem Kaufprogramm profitiert, gingen die Renditen überall in der Eurozone zurück.

Der Euro-Franken-Kurs konnte bisher die Staatsanleihe-Käufe der EZB einigermassen abfedern. Es mehrten sich aber die Anzeichen dafür, dass die Schweizer Nationalbank der EZB-Geldschwemme früher oder später etwas entgegen setzen muss, meinen Marktbeobachter. Diese sehen Parallelen in der lethargischen Talfahrt der vergangenen Wochen zu dem Sinkflug Richtung Mindestkurs am Ende des letzten Jahres. Der EUR/CHF-Kurs fiel seit seinem Hoch vom 20. Februar 2015 bei 1,0812 CHF auf aktuell deutlich unter 1,07. Bis Ostern könnte er sich in die Region von 1,04 bis 1,05 vortasten.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,70355 (0,71280) GBP und 128,33 (130,29) JPY. Die Feinunze Gold wurde in London mit 1’150,00 (1’162,00) USD gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 34’670,00 (34’090,00) Euro. (awp/mc/pg)

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