Frankfurt am Main – Der Euro hat am Mittwoch deutlich nachgegeben und ist unter die Marke von 1,43 US-Dollar gesunken. Nachdem die Gemeinschaftswährung am Morgen noch bei 1,44 Dollar notierte, sank sie bis zum späten Nachmittag auf bis zu 1,4276 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag noch auf 1,4357 Dollar festgelegt. Der Dollar kostete damit 0,6965 Euro.
«Der Euro steht nach wie vor unter Druck», sagte Marc Burgheim, Leiter des Devisenhandels bei der BayernLB. Burgheim nannte als Hauptbelastung die anhaltende Unsicherheit an den Märkten. «Nicht zuletzt die schwache Tendenz der Aktienmärkte hat den Euro heute belastet.» Bereits Ende vergangener Woche hatte der Euro stark um rund sechs Cent nachgegeben. Ausschlaggebend war das erneute Hochkochen der Schuldenkrise in Griechenland und die Geldpolitik der EZB, die keine Zinserhöhung für Juni signalisiert hatte.
Pfund im Aufwind
Kräftigen Aufwind erhielt am Mittwoch unterdessen das britische Pfund. Die Notenbank Grossbritanniens hatte mit ihrem jüngsten Inflationsbericht eine erste Zinserhöhung nach der Krise bereits in diesem Jahr ins Gespräch gebracht. Hintergrund ist die anhaltend hohe Teuerung im Land. Notenbankbeobachter zeigten sich dennoch überrascht, hatten sie bislang eine schnelle Zinserhöhung wegen des schwachen Wirtschaftswachstums ausgeschlossen. Experte Burgheim geht jedoch nur von einem kurzzeitigen Kursschub beim Pfund aus. «Währungen von Ländern mit hoher Inflation und zugleich schwachem Wachstum müssen eigentlich ab- und nicht aufwerten.»
Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87075 (0,87790) Britische Pfund, 116,47 (115,72) Japanische Yen und 1,2661 (1,2602) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde in London am Nachmittag mit 1.508,00 (1.513,50) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 33.450,00 (33.060,00) Euro. (awp/mc/ss)