Euro auf Sieben-Monats-Hoch
Frankfurt am Main – Die überraschende Absage der geldpolitischen Wende durch die US-Notenbank Fed hat den Euro am Donnerstag auf den höchsten Stand seit Februar getrieben. Bereits am Vorabend hatte die Fed mit der Entscheidung, die Geldschwemme vorerst nicht zu drosseln, die Kursgewinne ausgelöst. Am Morgen erreichte die Gemeinschaftswährung bei 1,3568 US-Dollar den höchsten Wert seit Anfang Februar und stand am Nachmittag nur knapp unter dem Höchststand. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,3545 (Mittwoch: 1,3352) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7383 (0,7490) Euro.
«Die Finanzmärkte jubilieren auf breiter Front», beschrieben Experten vom Bankhaus Metzler die Reaktion auf die geldpolitischen Entscheidungen aus den USA. Während die Aussicht auf eine weiter ungebremste Flut von Billiggeld ein Kursfeuerwerk rund um den Globus auslöste, gab es aber mit dem Dollar auch einen grossen Verlierer. Vor allem im Handel mit Währungen aus den Schwellenländern verlor die US-Währung kräftig an Wert. Auch der Euro sprang seit der Fed-Entscheidung am Mittwochabend um mehr als zwei Cent nach oben.
Überraschender Entscheid
Für die meisten Experten kam die Absage der geldpolitischen Wende in den USA überraschend. Sie gingen davon aus, dass die US-Notenbank die milliardenschweren Anleihekäufe zur Stützung der amerikanischen Wirtschaft ein Stück weit eindämmen würde. «Aber aufgehoben ist nicht aufgeschoben», so die einhellige Meinung der Experten. Sobald die US-Wirtschaft nachhaltig an Schwung gewinne, dürfte die US-Notenbank damit beginnen, die Geldschleusen ein Stück weit zu schliessen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,8420 (0,8358) britische Pfund, 134,09 (132,18) japanische Yen und 1,2333 (1,2370) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1.365,50 (1.301,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 31.810,00 (30.750,00) Euro.
Dollar verteuert sich leicht zum Franken
Der US-Dollar hat sich gegenüber dem Schweizer Franken wieder etwas verteuert und notiert auf 0,9103 nach 0,9096 CHF am frühen Nachmittag. Die Gemeinschaftswährung Euro bleibt derweil fast konstant und kostet 1,2329 nach 1,2330 CHF. (awp/mc/pg)