Euro sinkt zeitweise unter 1,28 Dollar
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Frankfurt am Main – Der Euro hat auch zum Wochenausklang unter Druck gestanden. Im Tief sank die Gemeinschaftswährung am Freitag auf 1,2795 Dollar und damit auf den niedrigsten Stand seit Anfang April. Seit Wochenbeginn ergeben sich Verluste von etwa zwei US-Cent, davon entfällt fast die Hälfte auf Freitag. Bis zum späten Nachmittag erholte sich der Euro leicht auf 1,2820 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am frühen Nachmittag auf 1,2869 (Donnerstag: 1,2890) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7771 (0,7758) Euro.
Im Wochenverlauf wurde der Euro von einer Mixtur aus schwachen europäischen Konjunkturdaten und überwiegend robusten Zahlen aus den USA belastet. Diese Entwicklung setzte sich am Freitag fort: Das Konsumklima der Uni Michigan, eine Umfrage unter amerikanischen Verbrauchern, hatte sich deutlich aufgehellt und war auf den höchsten Stand seit sechs Jahren gestiegen. Damit ist die Stimmung der Verbraucher so gut wie zuletzt vor der schweren Finanzkrise 2008.
Gerüchte über Vorgehen der EZB
Unter zusätzlichen Druck geriet der Euro, nachdem am Devisenmarkt Gerüchte über die Geldpolitik im Währungsraum die Runde machten. Es hiess, die EZB höre sich bei Geschäftsbanken um, ob diese Negativzinsen auf ihre Einlagen bei der Notenbank verkraften könnten. EZB-Chef Mario Draghi hatte unlängst erklärt, die EZB prüfe einen derartigen Schritt. Es gibt jedoch zahlreiche Unwägbarkeiten, die mit einem «Strafzins» auf Bankeinlagen verbunden sind. So zeigen Erfahrungen aus anderen Ländern, dass die gewünschten Effekte – Ausweitung der Kreditvergabe und geringere Zinsen für Bankkredite – nicht unbedingt eintreten müssen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84475 (0,84550) britische Pfund , 131,87 (132,15) japanische Yen und 1,2449 (1,2444) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1.368,75 (1.381,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 33.840,00 (33.840,00) Euro.
Zum Franken am Nachmittag wieder leicht höher
Der Euro hat sich gegenüber dem Schweizer Franken wieder etwas verteuert und notiert am Nachmittag auf 1,2479 CHF nach 1,2418 CHF am Mittag. Damit nähert sich die Gemeinschaftwährung wieder an die 1,25 CHF-Grenze an. Der US-Dollar hat im selben Zeitraum ebenfalls an Wert zugelegt und kostet 0,9726 CHF nach 0,9641 CHF am Mittag. (awp/mc/pg)