Frankfurt am Main – Der Kurs des Euro hat am Donnerstag mit der Ankündigung von Hilfsmassnahmen von gleich zwei grossen europäischen Notenbanken kräftig geschwankt. Im Nachmittagshandel fiel die Gemeinschaftswährung zunächst zeitweise auf ein Tagestief bei 1,3240 Dollar. Wenig später sprang sie allerdings über die Marke von 1,34 Dollar und erreichte bei 1,3432 den höchsten Wert seit einer Woche.
Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs zuvor auf 1,3269 (Mittwoch: 1,3337) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7536 (0,7498) Euro.
Leitzins unverändert – Liquidität für Banken
Die EZB und die britische Notenbank hatten im Handelsverlauf zwar bekanntgegeben, ihren jeweiligen Leitzins unverändert zu lassen. Die britische Notenbank kündigte jedoch weitere Wertpapierankäufe im Volumen von 75 Milliarden Pfund an, um Liquidität in die Märkte zu pumpen. Auch die EZB hat zur Bekämpfung der Finanzkrise diverse Liquiditätsmassnahmen beschlossen. Die Notenbank will für insgesamt 40 Milliarden Euro sogenannte «gedeckte Anleihen» kaufen, dazu zählen unter anderem die in Deutschland gängigen Pfandbriefe. Darüber hinaus stellt sie Geschäftsbanken erneut Liquidität über einen aussergewöhnlich langen Zeitraum von einem Jahr bereit.
Händler erklärten das heftige Auf und Ab an den Devisenmärkten mit der zunächst gestiegenen Unsicherheit aufgrund des neuen Ankaufprogramms der Bank of England, was neben dem Pfund auch den Euro geschwächt habe. Die EZB habe den Euro-Kurs jedoch mit der Ankündigung effizienter Stabilisierungsinstrumente schnell wieder beflügelt, sagten Händler.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86300 (0,85650) britische Pfund, 102,25 (101,08) japanische Yen und 1,2265 (1,2169) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1.635,00 (1.617,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 39.030,00 (38.070,00) Euro. (awp/mc/pg)