Euro schliesst Jahr mit leichten Verlusten ab

Euro

Frankfurt am Main – Der Euro hat am letzten Handelstag 2011 etwas fester tendiert. Über das Gesamtjahr 2011 hinweg musste er aber leichte Verluste hinnehmen. Am späten Freitagnachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,2994 US-Dollar und damit rund einen halben Cent mehr als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,2939 (Donnerstag: 1,2889) Dollar festgesetzt.

2011 war für den Euro das turbulenteste Jahr seit seiner Einführung als Buchgeld 1999. Das mit Abstand grösste Thema am Devisenmarkt war die europäische Schuldenkrise. War die Diskussion anfangs auf kleine Euro-Länder wie Griechenland, Irland und Portugal begrenzt, wurden im Sommer auch die Schwergewichte Italien und Spanien vom Abwärtssog erfasst. Im Herbst sprang die Krise dann sogar auf bis dato solide Länder wie Frankreich, Österreich und die Niederlande über – für die Währungsunion die wohl härteste Belastungsprobe ihrer jungen Geschichte. Zumindest in diesen «Kernländern» hat sich die Lage zuletzt aber wieder beruhigt.

Starke Kursschwankungen
Entsprechend stark waren die Kursschwankungen beim Euro 2011: Ausgehend von rund 1,33 Dollar zum Jahresauftakt legte der Euro bis Mai trotz Griechenland-Krise auf fast 1,50 Dollar zu. Wenig später setzte aber die Talfahrt ein, und die europäische Währung gab ihre bisherigen Gewinne bis zum Jahresende wieder ab. In den vergangenen Handelstagen sorgten dann nicht zuletzt dünne Handelsumsätze an den Märkten für eine negative Jahresbilanz.

Zum Yen auf dem tiefsten Stand seit 10 Jahren
Dass die zwischenzeitlichen Gewinne des Euro zum Dollar weniger seiner Stärke, sondern vielmehr einer Dollar-Schwäche geschuldet waren, zeigt ein Vergleich mit anderen Währungen, etwa dem japanischen Yen. Hier fällt die Euro-Jahresbilanz noch ungünstiger als zum Dollar aus. Zurzeit notiert der Euro zum Yen auf dem tiefsten Stand seit zehn Jahren. Am Freitag sank er sogar erstmals seit Juni 2001 unter die Marke von 100 Yen.

Franken gegenüber Euro wieder leicht verstärkt
Der Schweizer Franken hat am letzten Handelstag 2011 per saldo etwas an Stärke gewonnen – ein Sinnbild für das ganze Jahr. Am späten Nachmittag kostet ein Euro 1,2150 CHF, nach 1,2174 CHF am Morgen. Der Dollar hat sich am Freitag auf 0,9349 von zuvor 0,9407 Franken abgeschwächt.

Im Sommer Beinahe-Parität des Euro zum Franken
Blickt man zwöf Monate zurück, ist das EUR/CHF-Paar bei rund 1,25 und das USD/CHF-Paar bei 0,94 in das Jahr 2011 gestartet. Der Höhepunkt der europäischen Schuldenkrise – kurz vor der Intervention der Schweizerischen Nationbank – kulminierte im Sommer in der Beinahe-Parität des Euro zum Franken. In der Nacht zum 9. August lag der Euro-Kurs bei 1,0075 CHF. Der US-Dollar verbilligte sich gleichzeitig auf 0,7070 Franken.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83530 (0,83600) britische Pfund , 100,20 (100,24) japanische Yen und 1,2156 (1,2186) Schweizer Franken fest. In London wurde der Preis für die Feinunze Gold am Vormittag mit 1.574,50(Vortag: 1.531,00) ermittelt. Ein Kilogramm Gold kostete unverändert 37.720,00 Euro. (awp/mc/pg)

EZB

Exit mobile version