Frankfurt – Die europäische Gemeinschaftswährung wurde zuletzt mit 1,2298 US-Dollar gehandelt. Im asiatischen Handel hatte der Euro zeitweise nur 1,2386 Dollar gekostet. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am frühen Nachmittag noch auf 1,2437 (Freitag: 1,2322) Dollar festgesetzt.
«Die starke Erholung ist in erster Linie eine Gegenbewegung zu den zuletzt deutlichen Kursverlusten», sagte Ralf Umlauf, Devisenexperte bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Zudem sei nach den zuletzt eher enttäuschenden US-Arbeitsmarktdaten die Erwartung gestiegen, dass die US-Notenbank erneut ein grosses Aufkaufprogramm für Anleihen auflegen könnte, um die schwächelnde Konjunktur zu stützen. Dies würde den Dollar zum Euro tendenziell schwächen, sagte Umlauf. Am vergangenen Freitag hatte der US-Arbeitsmarktbericht enttäuscht. Am Montag waren zudem die Auftragseingänge der Industrie überraschend gesunken.
Langfristig angelegte Lösung der Schuldenkrise?
«Eine Rolle könnten auch die Gerüchte um eine längerfristig angelegte Lösung der Schuldenkrise gespielt haben», sagte Umlauf. In der EU wird derzeit die Umsetzung einer Bankenunion diskutiert. Diese würde eine gemeinsame Bankenregulierung und einen Einlagensicherungsfonds beinhalten. Zudem soll laut Presseberichten die EU-Führung an einem umfassenden Plan zur Sicherung der Eurozone arbeiten. EU-Vertreter bestritten dies zwar, trotzdem entspannte sich die Lage am italienischen und spanischen Anleihemarkt merklich.
Gegenüber dem Schweizer Franken notierte die europäische Gemeinschaftswährung weiterhin mit aktuell 1,2007 CHF knapp über dem von der SNB festgelegten Mindestkurs von 1,20. Diesen wird die Schweizerische Nationalbank nach Meinung von Devisenhändlern bis auf weiteres verteidigen, auch wenn in der Wochenendpresse prominente Stimmen die Aufhebung der Euro-Mindestgrenze gefordert hatten.
Der Dollar gab gegenüber dem Franken weiter an Boden preis und kostet aktuell 0,9607 CHF verglichen mit 0,9655 CHF am Mittag. Wenngleich die Konsolidierung der USD/CHF-Paares nach Ansicht von Experten noch etwas anhalten dürfte, habe der Bruch des wichtigen Widerstandes bei 0,9594 den mittelfristigen Rebound der US-Währung bestätigt, heisst es im Handel.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,80845 (0,80500) britische Pfund , 97,16 (96,25) japanische Yen und 1,2009 (1,2008) Schweizer Franken fest. In London fand wegen eines Feiertages kein Goldfixing statt. Ein Kilogramm Gold kostete unverändert 39.830,00 Euro. (awp/mc/bs)