Frankfurt am Main – Der Euro ist am Donnerstagnachmittag deutlich ins Minus geraten. Zuvor hatten Aussagen von EZB-Chef Mario Draghi den Kurs der Gemeinschaftswährung kräftig schwanken lassen. Der Euro fiel bis auf 1,3849 USD, nachdem er zuvor mit 1,3993 USD den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren erreicht hatte. Aktuell kostet der Euro wieder 1,3856 USD nach 1,3943 am Mittag. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,3953 (Mittwoch: 1,3927) USD festgesetzt.
Am Devisenmarkt waren alle Augen auf EZB-Präsident Draghi gerichtet. Zwar tastete die Notenbank den seit November auf dem Rekordtief von 0,25 Prozent liegenden Leitzins nicht an und verzichtete auch sonst auf jegliche Massnahmen im Kampf gegen Mini-Inflation und Wirtschaftsschwäche. Der Euro stieg deshalb zunächst kräftig an. Draghi stellte dann jedoch zusätzliche geldpolitische Lockerungen im Juni in Aussicht und brachte die Gemeinschaftswährung damit stark unter Druck.
Weg für «Griff in die Instrumentenkiste» geebnet
Der oberste Währungshüter habe mit seinen Worten den Weg für einen «Griff in die Instrumentenkiste» im kommenden Monat geebnet, kommentierte Volkswirt Mario Gruppe von der NordLB. Draghi hatte gesagt, der EZB-Rat sei geschlossen bereit, schon auf der nächsten Sitzung auch unkonventionelle Mittel einzusetzen. Dazu zählen unter anderem breit angelegte Anleihekäufe zur Konjunkturbelebung.
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,82330 (0,82070) GBP, 141,95 (141,68) JPY und 1,2178 (1,2186) CHF festgelegt. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1287,00 (1296,00) USD gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 29 290,00 (29 790,00) EUR.
Gegenüber dem Schweizer Franken hat sich der Euro kaum verändert und kostet aktuell 1,2183 CHF nach 1,2180 CHF am Mittag. Der US-Dollar geht derweil etwas höher für 0,8793 CHF nach 0,8736 CHF um. (awp/mc/upd/ps)