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Frankfurt – Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Eurokurs am Donnerstag auf Talfahrt geschickt. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde zuletzt mit 1,1111 US-Dollar gehandelt. Zwischenzeitlich war sie sogar unter diese Marke gefallen. Vor der Pressekonferenz der EZB am Nachmittag hatte der Eurokurs noch bei 1,1226 Dollar notiert. Auch zum Schweizer Franken verlor die Gemeinschaftswährung nach der Pressekonferenz fast einen halben Rappen. Am späten Nachmittag kostete der Euro nur noch 1,0847 CHF, nachdem er zu Tagesbeginn noch zu 1,0891 umgegangen war. Dagegen machte der US-Dollar gegenüber dem Franken an Boden gut. Er knackte die 0,97-Marke deutlich und wurde am späten Nachmittag bei 0,9763 CHF gehandelt.
Die EZB hat ihre Wachstums- und Inflationsprognosen deutlich gesenkt und gleichzeitig Handlungsbereitschaft signalisiert. EZB-Präsident Mario Draghi verwies auf die gefallenen Ölpreise und die Schwäche in den Schwellenändern. Zunächst beliess die Notenbank ihr Anleihekaufprogramm zur Stützung der Konjunktur zwar unverändert. Aber: «Wir haben den Willen und die Fähigkeit zu reagieren, falls dies notwendig ist», sagte Draghi.
EZB vor weiteren Schritten?
Experten halten daher weitere Schritte der Notenbank für wahrscheinlich. «Wir fühlen uns bestätigt in unserer Meinung, dass die EZB ihre Geldpolitik weiter lockern wird», kommentierte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. «Vermutlich dürfte sie das bereits auf ihrer Sitzung im Dezember tun.» Dabei sei eine Aufstockung der monatlichen Käufe wahrscheinlicher als eine blosse Fortsetzung der Käufe über September 2016 hinaus. Eine weitere Lockerung der Geldpolitik würde den Druck auf den Eurokurs verstärken.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,7345 (0,7369) GBP und 134,98 (135,21) JPY fest.
Ein Kilogramm Gold kostete 31 780,0 (31 960,00) Euro. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1128,00 (1137,75) Dollar gefixt. (awp/mc/upd/ps)