Frankfurt am Main – Der Euro hat zu Wochenbeginn auf Äusserungen von US-Notenbankchef Ben Bernanke mit starken Gewinnen reagiert. Am späten Montagnachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,3329 US-Dollar und damit knapp einen Cent mehr als am Morgen. Vor den Aussagen Bernankes hatte der Euro ein Tagestief bei 1,3190 Dollar erreicht. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,3276 (Freitag: 1,3242) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7532 (0,7552) Euro.
Bis zum frühen Nachmittag stand der Euro noch deutlich unter Druck. Und das, obwohl das ifo-Geschäftsklima – Deutschlands wichtigstes Konjunkturbarometer – im März zum fünften Mal in Folge gestiegen war. Hohe Ölpreise, das schwächere Wachstum Chinas und die Euro-Schuldenkrise – als diese Risiken scheinen die deutschen Unternehmen derzeit überwiegend kalt zu lassen. Allerdings ging die Stimmungsaufhellung ausschliesslich auf den Einzelhandel zurück. In der Industrie, dem Bausektor und bei den Dienstleistern hatte sich die Stimmung hingegen eingetrübt.
Fed-Chef signalisiert anhaltend expansive Geldpolitik
Deutlichen Schub erhielt der Euro jedoch am Nachmittag aus den USA. Dort hatte Fed-Chef Ben Bernanke mit Hinweis auf die fragile Lage am Arbeitsmarkt eine anhaltend expansive Geldpolitik signalisiert. «Einige Marktteilnehmer scheinen die Äusserungen sogar als Hinweis auf eine zusätzliche Lockerung verstanden zu haben», begründete Devisenexperte Ralf Umlauf von der Helaba den anschliessend schwachen Dollar. Bereits jetzt ist die Geldpolitik der Federal Reserve hoch-expansiv: Neben einem Leitzins nahe null Prozent kauft sie seit langem in grossem Stil amerikanische Staatsanleihen und andere Wertpapiere. Über sinkende Renditen sollen die Finanzierungsbedingungen zusätzlich verbessert und so die US-Konjunktur gestützt werden.
Euro zum Franken kaum bewegt
um Franken zeigte sich der Euro weiter wenig bewegt und kostete 1,2052 nach 1,2053 CHF am Mittag. Der Dollar gab hingegen deutlicher nach und fiel auf 0,9042 von 0,9101 CHF. Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83520 (0,83630) britische Pfund , 109,82 (109,10) japanische Yen und 1,2054 (1,2054) Schweizer Franken festgelegt. In London wurde der Preis für die Feinunze Gold am Nachmittag mit 1.680,25 (Freitag: 1.664,00) Dollar fixiert. Ein Kilogramm Gold kostete 39.670,00 (39.430,00) Euro. (awp/mc/upd/ps)