Frankfurt am Main – Der Kurs des Euro ist am Donnerstag angesichts eines pessimistischen Umfeldes auf ein neues Zweijahrestief von 1,2169 US-Dollar gefallen. Zuletzt wurde die europäische Gemeinschaftswährung mit 1,2185 US-Dollar gehandelt. Im frühen Handel hatte der Euro noch zeitweise 1,2249 Dollar gekostet. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag noch auf 1,2178 (Mittwoch: 1,2260) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8212 (0,8157) Euro.
«Die insgesamt pessimistische Stimmung an den Finanzmärkten hat den Euro belastet», sagte Sebastian Sachs, Devisenexperte beim Bankhaus Metzler. Er verwies auch auf die Kursverluste an den Aktienmärkten. Zudem seien die Risikoaufschläge für spanische und italienische Staatsanleihen nach der jüngsten Entspannung wieder gestiegen. In einem Umfeld erhöhter Unsicherheit werde weiterhin der als sicher geltende Dollar gesucht.
«Stimmung allgemein stärker gegen den Euro gewandt»
Konkrete fundamentale Nachrichten vom Donnerstag, die die Kursverluste rechtfertigen würden, habe es jedoch nicht gegeben. «Allgemein hat sich die Stimmung stärker gegen den Euro gewandt», sagte Sachs. «Angesichts der gravierenden Probleme in der Eurozone war es eh verwunderlich, dass der Euro noch so lange recht stabil geblieben ist.» Jetzt würden auch die letzten Optimisten aus dem Euro gehen. Nach Einschätzung von Sachs könnte der Kurs bald unter die Marke von 1,20 Dollar fallen. Schliesslich sei der Euro auch aus technischer Sicht angeschlagen.
Dollar legt zum Franken weiter zu
Zum Franken steht der Euro bei 1,2008 nach zuvor 1,2009 CHF. Der Dollar steigt weiter auf 0,9857 nach 0,9852 CHF. Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,78860 (0,78815) britische Pfund , 96,63 (97,14) japanische Yen und 1,2010 (1,2010) Schweizer Franken festgelegt. In London wurde der Preis für die Feinunze Gold am Nachmittag mit 1.556,25 (Vortag: 1.577,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 40.450,00 (40.610,00) Euro. (awp/mc/upd/ps)