Euro rutscht unter 1,39 Dollar
Frankfurt am Main – Der Euro hat am Mittwoch wenige Stunden vor dem zweiten EU-Gipfel zur Schuldenkrise die kräftigen Kursschwankungen der vergangenen Handelstage fortgesetzt. Händler sprachen von einem «sehr nervösen Handel». Auch die Zustimmung des Deutschen Bundestags zur geplanten Erweiterung des Euro-Rettungsschirms EFSF sorgte nur zeitweise für Kauflaune.
Im Nachmittagshandel rutschte die Gemeinschaftswährung auf ein Tagestief bei 1,3858 Dollar, nachdem er kurz zuvor ein Hoch bei 1,3974 Dollar erreichte. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am frühen Nachmittag auf 1,3927 (Dienstag: 1,3918) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7180 (0,7185) Euro.
Pessimisten gewinnen Oberhand
«Es scheinen die Pessimisten an den Devisenmärkten die Oberhand zu gewinnen», kommentierte der Experte Rainer Sartoris von der Düsseldorfer Privatbank HSBC Trinkaus die Stimmung unter den Anlegern. Die Investoren seien nach wie vor nervös und die klare Zustimmung des Bundestags zum erweiterten EFSF-Rettungsschirm habe nur für kurze Zeit für Optimismus am Markt gesorgt.
Tauziehen mit den Banken bis in die letzte Minute
Am Nachmittag reagierte der Euro zunächst mit kräftigen Kursgewinnen auf das positive Votum des deutschen Parlaments. Dann tauchten Gerüchte am Markt auf, wonach die Verhandlungen über eine Beteiligung privater Banken an der Griechenland-Rettung festgefahren seien. Nach Einschätzung des Experten Sartoris sollten diese Meldungen aber «nicht überbewertet werden». Es sei klar gewesen, dass es in den Verhandlungen mit den Banken «ein Tauziehen bis zur letzten Minute geben wird».
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87190 (0,87010) britische Pfund, 105,67 (105,98) japanische Yen und 1,2193 (1,2253) Schweizer Franken festgelegt.
Euro und Dollar verteuern sich gegenüber dem Franken
Zum Franken verteuerte sich die europäische Gemeinschaftswährung im Verlaufe des Nachmittags auf 1,2224 CHF verglichen mit 1,2192 CHF am Mittag. Auch der US-Dollar wertete sich gegenüber der Schweizer Devise wieder auf und notiert derzeit bei 0,8844 CHF nach 0,8746 CHF am Mittag.
Der Preis für eine Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1.715,00 (1.656,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 38.860,00 (37.570,00) Euro. (awp/mc/pg)