Schwächelnde US-Wirtschaft sorgt für tiefen Dollarkurs

Schwächelnde US-Wirtschaft sorgt für tiefen Dollarkurs
(Bild: © Niffylux - www.niffylux.com)

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Frankfurt – Der Euro und der Franken sind gegenüber dem US-Dollar am Mittwoch nach einem sehr schwachen US-Wirtschaftswachstum deutlich gestiegen. Am Nachmittag sprang der Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung zeitweise bis auf 1,1162 US-Dollar. Am frühen Abend steht der Euro wieder bei 1,1145 EUR. Am Morgen hatte er noch bei 1,0970 USD gelegen.

Auch der Schweizer Franken legte zum Dollar deutlich zu. Zeitweise sackte der Dollar bis auf 0,934 CHF und lag damit so tief wie seit Ende Februar nicht mehr. Am frühen Abend steht der Greenback wieder bei 0,9383 nach 0,9565 CHF am Morgen. Ein Euro geht derweil für 1,0459 nach 1,0493 CHF am Morgen um. Damit gab der Euro nach dem jüngsten Höhenflug zum Franken wieder etwas nach.

US-Wirtschaft stagniert
Die US-Wirtschaft ist zum Jahresstart kaum noch gewachsen. Nach Regierungszahlen vom Mittwoch stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Januar bis März annualisiert um lediglich 0,2%. Dies ist der schwächste Zuwachs seit einem Jahr. Am Abend wird die US-Notenbank (Fed) ihre geldpolitischen Entscheidungen veröffentlichen und möglicherweise Hinweise auf den Zeitpunkt der ersten Leitzinsanhebung nach der Finanzkrise geben. «Die Daten dürften aber die Unsicherheit der Fed-Verantwortlichen verstärkt haben», kommentierte Commerzbank-Volkswirt Christoph Balz. «Damit erscheint eine erste Zinserhöhung vor September sehr unwahrscheinlich.» Viele Experten erwarten im laufenden Jahr gar keine Leitzinsanhebung mehr.

Der Euro war jedoch gegenüber dem Dollar bereits im frühen Handel gestiegen – nach robusten Konjunkturdaten aus der Eurozone. Die lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) scheint zunehmend in der Wirtschaft anzukommen: Die Kreditvergabe in der Eurozone ist erstmals seit April 2012 gestiegen. Zudem legte auch die Geldmenge stärker als erwartet zu. Die Daten werden von Ökonomen als Hinweis auf einen sich beschleunigenden Aufschwung interpretiert.

Höhenflug des EUR/CHF-Kurses ein Strohfeuer?
Über die den Höhenflug des EUR/CHF-Kurses sind sich die Devisenexperten uneinig. Die Frage am Devisenmarkt lautet, ob es sich beim kürzlichen Anstieg des Euros von 1,0232 auf 1,0508 CHF um ein Strohfeuer handelt oder ob es zu neuen Kursen jenseits von 1,08 CHF kommt. Experten der Danske Bank sehen den fairen Wert des Euros bei 1,11 CHF. Auch die Schweizerische Nationalbank hält den Franken für deutlich überbewertet. Für den Euro spricht auch, dass gemäss neuestem Geschäftsklima-Indikator die Konjunktur im Euroraum weiter in Schwung kommt.

Gegen den Euro spricht gemäss Experten, dass die Europäische Zentralbank an der lockeren Geldpolitik festhält. Charttechniker sehen zudem weiterhin einen langfristigen Abwärtstrend. Eine wirkliche Trendumkehrformation des im Oktober 2007 bei 1,6830 CHF begonnenen Abwärtstrends sei nicht in Sicht. Weiterhin den Euro belasten könnte gemäss Experten auch die wirtschaftliche Schieflage Griechenlands.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,7161 (0,7150) GBP und 131,20 (130,09) JPY fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1’212,00 (1’209,00) USD gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 34’640,00 (34’790,00) EUR. (awp/mc/upd/ps

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