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Frankfurt am Main – Der US-Arbeitsmarktbericht hat den Eurokurs am Freitag zum Dollar nicht nachhaltig bewegt. Die Gemeinschaftswährung kostete am Nachmittag 1,1426 Dollar. Er bewegte sich damit auf dem Niveau am Mittag. Gegenüber dem Schweizer Franken hat der Euro am Nachmittag jedoch erneut zugelegt und erreichte zeitweise bei 1,1095 CHF den höchsten Stand seit Anfang Februar. Aktuell notiert der Euro bei 1,1082 CHF nach 1,1047 am Mittag. Der US-Dollar wird ebenfalls höher zu 0,9698 CHF nach zuvor 0,9672 gehandelt.
Für den Anstieg zum Franken gebe es keine fundamentalen Gründe sagten Währungsexperten. Möglich sei, dass wegen des in den letzten Tagen erstarkten Dollars vermehrt Geld aus dem Franken genommen und in den Dollar investiert wurde. Das könne sich auch im Euro-Franken-Kurs niederschlagen.
US-Arbeitsmarktbericht enttäuscht
Der Eurokurs stieg kurz nach der Veröffentlichung des amerikanischen Arbeitsmarktberichts bis auf 1,1479 Dollar, gab seine Gewinne jedoch rasch wieder ab. Die US-Wirtschaft hatte im April so wenig Arbeitsplätze geschaffen wie seit sieben Monaten nicht mehr. Die Beschäftigungsentwicklung war zudem merklich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. «Dies spiegelt wohl wieder, dass die Wirtschaft zuletzt langsamer expandierte», kommentierte Christoph Balz von der Commerzbank die Daten. Insgesamt zeige der Bericht aber, dass die Erholung intakt sei. So seien seit dem Tiefpunkt der Beschäftigung im Februar 2010 insgesamt 14,2 Mio zusätzliche Arbeitsplätze entstanden, so Balz.
Kein Signal für breite Wirtschaftsschwäche
Der Bericht ist auch nach Einschätzung der Analysten von Capital Economics kein Signal für eine breite Wirtschaftsschwäche in den USA. Sie verweisen auf die Entwicklung der durchschnittlichen Stundenlöhne. Diese waren zum Vormonat um 0,3% gestiegen. Der Zuwachs im Vormonat wurde von 0,3 auf 0,2% nach unten korrigiert. Bankvolkswirte hatten die aktuelle Entwicklung erwartet. «Da der Arbeitsmarkt sich immer mehr der Vollbeschäftigung annähert, dürften auch die Stundenlöhne weiter steigen», erwartet Capital Economics.
Leitzinserhöhung im Juni praktisch ausgeschlossen
Die Erwartungen, dass die US-Notenbank Fed ihre Leitzinsen noch im Juni anheben könnte, tendierten nach den Zahlen gegen Null. Die Wahrscheinlichkeit wird an den Finanzmärkten mit lediglich vier Prozent bewertet. Dabei spricht zumindest die Lohnentwicklung für ein etwas schnelleres Vorgehen. Schliesslich gilt die schwache Inflation als einer der Gründe für das vorsichtige Vorgehen der Fed. «Die Notenbank wird aber nicht den Mut haben, erneut an der Zinsschraube zu drehen», kommentierte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Die Fed-Mitglieder seien stark verunsichert und wollten nichts falsch machen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1427 (Donnerstag: 1,1439) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8751 (0,8742) Euro. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,78850 (0,78860) britische Pfund, 122,23 (122,51) japanische Yen und 1,1070 (1,1018) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1289,00 (1280,25) Dollar gefixt. (awp/mc/pg)