(Foto: Rrraum – Fotolia.com)
Frankfurt am Main – Der Euro hat an Fronleichnam eine rasante Berg- und Talfahrt hingelegt. Nachdem die Gemeinschaftswährung bis zum Mittag auf 1,1355 USD um rund einen Cent zugelegt hatte, fiel sie bis zum späten Nachmittag wieder auf 1,1276 USD zurück. Im Hoch kostete ein Euro 1,1380 USD. Gegenüber dem Franken legte der Euro am Morgen auf 1,0568 von 1,0522 CHF zu, fiel dann aber bis zum späten Nachmittag wieder auf 1,0532 CHF. Der US-Dollar geht derweil für 0,9341 nach 0,9305 CHF am Mittag um.
Im Vormittagshandel hatte der Euro von weiter steigenden Marktzinsen profitiert. Ausschlaggebend war gewesen, dass sich der Ausverkauf am Markt für Staatsanleihen fortgesetzt hatte. Im Gegenzug waren die Renditen in vielen Euroländern gestiegen. Die zehnjährige Bundesanleihe hatte zeitweise fast ein Prozent abgeworfen, nachdem sie Mitte April auf ein Rekordtief von 0,05 Prozent gefallen war. Höhere Renditen locken ausländische Investoren und bewirken einen Geldzufluss. Das hatte den Eurokurs zunächst steigen lassen.
Im Nachmittagshandel kehrte sich die Entwicklung um: Die Marktzinsen im Währungsraum fielen wieder, der Euro gab seine Gewinne ab. Die Entwicklung spiegelt die gegenwärtig hohe Schwankungsanfälligkeit der Finanzmärkte wider. Erst am Mittwoch hatte EZB-Präsident Mario Draghi gewarnt, dass sich die Anleger an stärkere Kursschwankungen gewöhnen müssen. Fachleute kritisieren, die EZB sei dafür mitverantwortlich. Ihr Argument lautet, die Notenbank trockne den Handel aus, weil sie mit ihrer zur Konjunkturbelebung aufgelegten Geldschwemme Wertpapiere in erheblichem Umfang vom Markt nehme.
Euro im Aufwind zum Franken
Es scheint als befinde sich der Euro wieder im Aufwind gegenüber dem Franken, wie die Kursgewinne der letzen vier Tage zeigen. Die Abwertung des Schweizer Frankens komme allerdings nicht von ungefähr, heisst es in Marktkreise. Denn Deutsche Staatsanleihen lockten Schweizer Investoren an. Neben höheren Renditen winkten Wechselkursgewinne, während in der Schweiz negativen Zinsen herrschten? Die Renditen von zehnjährigen deutschen Bundesanleihen klettern von 0,08% 20. April 2015 auf aktuell 0,93%.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,73540 (0,72750) GBP und 140,47 (138,46) JPY fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1’176,00 (1’190,00) USD gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete unverändert 33’720,00 EUR. (awp/mc/pg)