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Frankfurt am Main – Der Euro hat am Montag mit Verlusten auf enttäuschende Konjunkturdaten und wachsende Sorgen vor einem Aufweichen der Sparpolitik in der Eurozone reagiert. Die Präsidentschaftswahlen in Frankreich und das Aus für die Regierung in den Niederlanden seien im Handelsverlauf zunehmend in den Fokus der Investoren gerückt, hiess es von Händlern. Im Nachmittagshandel stand die Gemeinschaftswährung bei 1,3109 Dollar. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,3131 (Freitag: 1,3192) Dollar festgesetzt.
Zunächst hätten unerwartet schwache Konjunkturdaten den Euro unter Verkaufsdruck gesetzt und deutlich unter die Marke von 1,32 Dollar gedrückt, sagte Devisenexperte Rainer Sartoris von der Privatbank HSBC Trinkaus. Die vielbeachtete Stimmung der Einkaufsmanager in der Eurozone enttäuschte auf ganzer Linie. Besonders stark hatte sich die Stimmung in der deutschen Industrie und im französischen Dienstleistungssektor eingetrübt. Volkswirte der Commerzbank erwarten für die konjunkturelle Entwicklung der Eurozone in der zweiten Jahreshälfte allenfalls eine «blutleere Aufwärtsbewegung».
Hollandes Erfolg verunsichert
Neben den Konjunkturdaten verstärkten jüngste politische Entwicklungen in der Eurozone den Druck auf die Gemeinschaftswährung. Bei der Präsidentschaftswahl in Frankreich deuten Umfragen auf einen Sieg des sozialistischen Herausforderers Francois Hollande auch in der Stichwahl Anfang Mai hin. Mit einem Erfolg Hollandes gebe es am Markt die Befürchtung, dass der europäische Fiskalpakt im Kampf gegen die Schuldenkrise neu verhandelt werden müsse und damit aufgeweicht werden könnte, sagte Experte Sartoris. Ausserdem brach in den Niederlanden die Regierung wegen eines Streits um die Sparpolitik auseinander und reichte am Nachmittag den Rücktritt ein.
Euro kurz wieder unter 1,20 CHF
Gegenüber dem Schweizer Franken hat sich der Euro wenig bewegt. Die Gemeinschaftswährung notiert zum Berichtszeitpunkt bei 1,2020 CHF nach 1,2018 CHF am frühen Nachmittag. In der Nacht auf Montag sackte die Gemeinschaftswährung allerdings im asiatischen Handel erneut unter die von der SNB gesetzte Untergrenze von 1,20 CHF und fiel kurzzeitig bis auf 1,19946 CHF. Damit wurde die Schwelle bereits zum dritten Mal seit Anfang April durchbrochen.
Referenzkurse
£Der US-Dollar wird derweil zu 0,9158 CHF (0,9151 CHF) gehandelt. Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,81660 (0,81875) britische Pfund , 106,51 (107,81) japanische Yen und 1,2018 (1,2017) Schweizer Franken fest. In London wurde der Preis für die Feinunze Gold am Nachmittag mit 1.629,00 (Freitag: 1.641,50) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 39.270,00 (39.390,00) Euro. (awp/mc/ps)