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Frankfurt am Main – Der Eurokurs hat am Dienstag nur kurzzeitig von der Einigung auf ein neues Griechenland-Hilfspaket profitiert. Nachdem der Euro in der Nacht noch zeitweise über die Marke von 1,30 US-Dollar gestiegen war, fiel er bis zum späten Nachmittag bis auf 1,2927 Dollar zurück. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am frühen Nachmittag noch auf 1,2961 (Montag: 1,2964) Dollar festgesetzt.
Nach einer wochenlangen Hängepartie hatten sich die internationalen Geldgeber auf die Auszahlung weiterer Hilfskredite für Griechenland verständigt. Zudem wird dem Land mit verschiedenen Massnahmen geholfen, um die erneut aus dem Ruder gelaufene Staatsverschuldung zu verringern. «Der Euro hat von der Einigung kaum profitiert, da sie in den vergangenen Tagen bereits erwartet wurde», sagte Stephan Rieke, Devisenexperte bei der BHF-Bank. Die Euro-Finanzminister, der Internationale Währungsfonds und die EZB hätten sich ein erneutes Scheitern auch nicht leisten können.
Gewinnmitnahmen
«Es ist jedoch bemerkenswert wie deutlich der Euro im Tagesverlauf verloren hat», sagte Rieke. Offenbar hätten viele Marktteilnehmer Gewinne mitgenommen, nachdem der Euro sich nicht nachhaltig über der Marke von 1,30 Dollar gehalten habe. Der Kurs befinde sich jedoch weiter auf einem hohen Niveau, so Rieke. Schliesslich habe der Euro noch Mitte des Monats unter der Marke von 1,27 Dollar notiert. Ein nachhaltiger Anstieg über die Marke von 1,30 Dollar sei nur bei Hinweisen auf eine konjunkturelle Erholung möglich. Der zuletzt in Deutschland gestiegene Ifo-Index reiche hier noch nicht aus.
Zum Franken bewegte sich der Euro kaum und kostete zuletzt 1,2044 nach 1,2042 CHF am Mittag. Der Dollar legte weiter zu und kletterte mit 0,9317 von zuvor 0,9290 CHF über die Marke von 0,93 CHF. (awp/mc/pg)