Eurokurs steigt – Beruhigung am Eurozonen-Anleihemarkt
Frankfurt am Main – Der Kurs des Euro ist am Freitag gestützt durch eine Erholung an den Anleihemärkten der Eurozonen-Peripherieländer gestiegen. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am späten Nachmittag mit 1,4218 Dollar gehandelt. Im frühen Handel hatte der Euro zeitweise nur 1,4055 Dollar gekostet.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,4155 (Donnerstag: 1,4229) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7065 (0,7028) Euro.
Risikoaufschläge rückläufig
Nach der Zuspitzung der Lage an den Staatsanleihemärkten der Eurozonen-Schuldenländer in den vergangenen Tagen hat sich die Lage am Freitag merklich entspannt. «Der Rückgang der Risikoaufschläge hat auch den Euro gestützt», sagte Thomas Amend, Devisenexperte von HSBC Trinkaus. Begünstigt worden sei die Erholung auch durch eine Bestätigung der Kreditwürdigkeit Irlands durch die Ratingagentur Standard & Poor`s (S&P). «Es ist ein positives Zeichen für die Eurozone, dass S&P hier die Reformen von Irland anerkannt hat», sagte Amend. Die Renditen von Staatsanleihen aus Irland, Portugal und Spanien gingen deutlich zurück. Einige Beobachter hatten zuvor befürchtet, dass S&P die Kreditwürdigkeit wie bereits zuvor Moody`s auf Ramschniveau senken könnte.
«Dollar keine wirkliche Alternative»
An den vergangenen Tagen hatte die hohe Verunsicherung an den Finanzmärkten und die Zuspitzung in der Schuldenkrise den Euro belastet. «Insgesamt hat sich der Euro aber recht gut gehalten», sagte Amend. Schliesslich würden einige Beobachter schon über ein Ende der Eurozone spekulieren. «Auf der anderen Seite ist der US-Dollar keine wirkliche Alternative, da hier die Probleme mindestens genauso gross sind», sagte Amend. Daran habe auch der etwas besser als erwartet ausgefallene US-Arbeitsbericht im Juli nichts geändert. Als Alternativen dürften daher weiter das Gold und trotz der Gegenmassnahmen der Schweizer Notenbank auch der Franken zählen.
Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86905 (0,87145) britische Pfund , 111,25 (113,24) japanische Yen und 1,0847 (1,1012) Schweizer Franken festgelegt. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1.658,75 (1.679,50) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 37.250,00 (37.000,00) Euro. (awp/mc/ps)