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Frankfurt – Der Euro hat gegenüber dem US-Dollar am Dienstag weiter an Boden verloren. Mit 1,0873 USD kostete die Gemeinschaftswährung am späten Nachmittag so wenig wie zuletzt Ende April. Am frühen Abend steht der Euro allerdings wieder bei 1,0895; am Morgen kostete er noch 1,0939.
Gegenüber dem Schweizer Franken legt der Dollar auf 0,9500 CHF am frühen Abend zu nach 0,9471 CHF am Morgen. Der Dollar legte zu, weil Konjunkturdaten positiv überrascht hätten, heisst es am Mark. Auch gegenüber dem Franken gab der Euro etwas nach und steht am frühen Abend bei 1,0344 CHF nach 1,0361 CHF am Morgen.
Wahlergebnisse in Spanien und Griechenland belasten Euro
Belastet wurde der Euro durch Wahlergebnisse aus Spanien und den griechischen Schuldenstreit. In Spanien hatten die Regionalwahlen am Wochenende der konservativen Regierungspartei starke Verluste beschert. Reformkritische Protestparteien erhielten dagegen Zulauf. Die Wahl galt als Stimmungstest für die Parlamentswahlen Ende des Jahres.
Schlechte Nachrichten gab es aus Griechenland. Aus der Regierung und der Linkspartei Syriza kamen widersprüchliche Äusserungen zur fristgerechten Rückzahlung eines Hilfskredits an den Internationalen Währungsfonds (IWF). Scheitert die Anfang Juni anstehende Rückzahlung, kann das für Athen die Pleite bedeuten.
Der US-Dollar profitierte hingegen von robusten Wirtschaftszahlen. Daten zu den Investitionen, vom Häusermarkt und zur Verbraucherstimmung konnten überzeugen. Das nährt die Hoffnung, dass das schwache Winterquartal ein Ausrutscher war und die Wirtschaft wieder Fahrt aufnimmt. Die Notenbank Fed könnte dann bald damit beginnen, die Zinsen anzuheben. Anlagen in den USA würden dann rentabler, wovon der Dollar schon jetzt profitiert.
Uneinigkeit über Entwicklung EUR/CHF-Kurs
Über die Entwicklung des Euros zum Schweizer Franken sind sich die Experten uneinig. Die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) etwa erwartet bis zur Jahresmitte 2015 einen Anstieg bis auf 1,10 CHF, während die Commerzbank mit einer Entwicklung Richtung EUR/CHF-Parität rechnet. Von Seiten der Helaba heisst es dagegen, dass vor dem Hintergrund sinkender Preise die Geldpolitik der SNB sehr expansiv bleiben dürfte und auch der negativ Leitzins weiter gesenkt werden könnte. Daher rechnet sie auch mit einer Stabilisierung des EUR/CHF-Kurses. Dieser Ansicht widerspricht dagegen die Commerzbank. Eine noch expansivere Geldpolitik in der Schweiz sei nur bei einer Abschaffung oder Besteuerung von Bargeld möglich, was aber unwahrscheinlich sei. Daher rechnet die Commerzbank auch mit einer Aufwertung des Euros zum Franken.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,70960 (0,71000) GBP und 134,07 (133,39) JPY fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1’185,40 (Freitag vor Pfingsten: 1’204,10) USD gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 34’740,00 (Freitag: 34’210,00) EUR.
(awp/mc/ps)