Europa-Schluss: Börsen dank Berichtssaison im Vorwärtsgang

Europa-Schluss: Börsen dank Berichtssaison im Vorwärtsgang

Paris / London – Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Dienstag an ihre jüngsten Gewinne angeknüpft. Gute internationale Vorgaben mit einer anhaltenden Rekordrally an der Wall Street stützten ebenso wie überwiegend gute Quartalszahlen. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,85 Prozent auf 4223,97 Punkte auf den höchsten Stand seit sieben Wochen.

Unter den grossen Länderbörsen rückte der französische Cac-40-Index um 0,80 Prozent auf 6766,51 Zähler vor. Der britische FTSE 100 kletterte ausserdem um 0,76 Prozent auf 7277,62 Punkte vor.

«Getrieben von einer bislang starken Berichtssaison und der Hoffnung auf eine Fortsetzung dieser steigen die Börsen rund um den Globus weiter», kommentierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets das Handelsgeschehen. Die Jahresendrally sei am Laufen und es gehöre nicht viel Fantasie dazu, noch in diesem Jahr auch Hierzulande erneute Hochs zu erwarten.

Bankwerte verzeichneten im Branchenvergleich nur unterdurchschnittliche Gewinne, auch wenn das dritte Quartal der schweizerischen UBS überzeugte. Die Bank übertraf nicht nur die bereits starken Vorjahreswerte, sondern auch die Erwartungen des Marktes. Die Papiere legten in Zürich 1,3 Prozent zu, Credit Suisse folgten dem um 1,1 Prozent nach oben.

Unter den Pharmawerten fielen in Zürich Novartis mit einem Anstieg um 1,1 Prozent positiv auf. Nach einem bereits guten zweiten Quartal konnten die Schweizer auch im dritten Jahresviertel zulegen. Zudem stellt der Konzern seine angeschlagene Tochter Sandoz auf den Prüfstand. Die Optionen reichen bis zur Trennung.

Frohe Kunde gab es auch von Reckitt . Der britische Konsumgüterkonzern wird aufgrund einer stärkeren Nachfrage nach Erkältungs- und Grippemitteln etwas zuversichtlicher für 2021. Die Aktie zog in London um 5,8 Prozent an.

Vereinzelt gab es aber auch Enttäuschungen wie etwa bei Orange mit einem Umsatz, der verglichen mit dem Vorjahreszeitraum etwas zurückging. Die Aktie fiel um über 1,7 Prozent und bremste damit auch den insgesamt unterdurchschnittlichen Telekommunikationssektor.

Zu guter Letzt sorgte noch ein aufgegebenes Übernahmevorhaben für Bewegung. Der Wettspielanbieter Draftkings teilte mit, auf ein finales Angebot für den britischen Wettbewerber Entain zu verzichten. Der Entain-Kurs sackte daraufhin an der Londoner Börse um gut sechs Prozent ab, jener des Konkurrenten Flutter hingegen profitierte mit einem Anstieg um 3,2 Prozent.

Nach zuletzt starkem Lauf wurde es um Öl- und Rohstoffwerte etwas ruhiger, die jeweiligen gesamteuropäischen Branchenindizes waren am Dienstag kaum verändert am Ende der Sektortabelle zu finden. Spitzenreiter war der Reise- und Freizeitsektor, dem dem auch Wettspiel-Aktien angehören. (awp/mc/hfu)


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