Europa-Schluss: Erholung lahmt trotz US-Rückenwind

Europa-Schluss: Erholung lahmt trotz US-Rückenwind
(Adobe Stock)

Paris / London – Europas Börsen ist nach der Vortagserholung am Donnerstag der Schwung ausgegangen. Im Schlepptau der wieder freundlichen US-Märkte, die von heimischen Arbeitsmarktdaten gestützt wurden, schlossen die wichtigsten europäischen Indizes immerhin nahe ihrer Tageshochs.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schüttelte sein Minus ab, kam letztlich mit einem Plus von 0,01 Prozent auf 4.668,74 Punkte aber kaum von der Stelle. Für den britischen FTSE 100 ging es zum Handelsende noch um 0,27 Prozent auf 8.144,97 Punkte nach unten, während der schweizerische Leitindex SMI 0,13 Prozent auf 11.827,43 Zähler verlor.

Im europäischen Vergleich war die als defensiv geltende Medizinbranche am meisten gefragt. Positive Impulse kamen von starken Quartalszahlen sowie den angehobenen Jahreszielen des US-Konzerns Eli Lilly .

Zu den grössten Gewinnern zählten zudem Versicherungs- und Telekommunikationstitel. Hier waren Allianz mit einer überraschenden Gewinnsteigerung und der Ankündigung weiterer Aktienrückkäufe sowie Deutsche Telekom mit einem starken Quartalsbericht die Zugpferde.

Beim Essenslieferdienst Deliveroo konnten sich die Anleger nach erfreulichen Zahlen und Ausblick über einen Kurssprung von 10,5 Prozent freuen.

Die Anteilsscheine von Zurich büssten indes gegen den Branchentrend als SMI-Schlusslicht 1,3 Prozent ein. Der Versicherer berichtete für das erste Halbjahr eine deutliche Gewinnsteigerung und übertraf die Analystenerwartungen. Allerdings enttäuschte das Schaden- und Unfallgeschäft.

Auch der Zwischenbericht eines anderen Schweizer Unternehmens kam nicht gut an. Die Halbjahreszahlen von Sandoz hatten den Erwartungen nicht ganz entsprochen. Kritisiert wurde insbesondere das schwache Generikageschäft. Die Aktien sanken um 2,2 Prozent.

Die Anleger mieden zudem Papiere aus den Bereichen Medien und Immobilien. Der Medienkonzern ProSiebenSat.1 wurde für mässige Quartalszahlen und die anstehenden Milionen-Strafzahlungen wegen der regulatorischen Unklarheiten bei seinem Gutscheingeschäft abgestraft. (awp/mc/ps)

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