Europa-Schluss: Abwärts – BMW schockt Anleger mit Gewinnwarnung

Europa-Schluss: Abwärts – BMW schockt Anleger mit Gewinnwarnung
(Adobe Stock)

Paris / London – Als Strohfeuer hat sich am Dienstag die kleine Erholung an Europas Börsen vom Wochenbeginn erwiesen. Vor möglicherweise kursbewegenden Inflationsdaten aus den USA am Mittwoch und der mit Spannung erwarteten Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag gingen Anleger keine Risiken mehr ein. Für heftigen Gegenwind vor allem für den europäischen Automobilsektor sorgte zudem BMW mit einer herben Gewinnwarnung für 2024.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,66 Prozent auf 4.747,20 Punkte und vermied ein Tief seit Mitte August nur knapp. Beim Schweizer SMI Index hielt sich der Abschlag mit 0,13 Prozent auf 11.964,71 Punkte in Grenzen. Der britische FTSE 100 fiel um 0,78 Prozent auf 8.205,98 Punkte.

Abgeschlagener Verlierer auf dem Sektortableau waren die Automobilhersteller und ihre Zulieferer. Der Sektorindex fiel um fast 4 Prozent auf den tiefsten Stand seit November 2023. Der Autobauer BMW kappt wegen Problemen mit Bremsen vom Zulieferer Continental und wegen schwacher Geschäfte in China überraschend die Jahresziele. Analysten kappten daraufhin ihrerseits die Ergebnisschätzung für BMW deutlich.

Der Kurseinbruch der BMW-Aktie von mehr als 10 Prozent zog europaweit die Kurse nach unten. Stellantis, Renault und Volvo Cars verloren zwischen 1,4 und 3,1 Prozent. Aktien des französischen Zulieferers Valeo sackten um 4,4 Prozent ab. STMicro büssten 3,5 Prozent ein, der Chip-Hersteller beliefert auch die Autoindustrie.

Im Pharmasektor verloren die Aktien von Astrazeneca 2,4 Prozent. Die Briten veröffentlichten enttäuschende Ergebnisse einer Phase-III-Studie für einen Wirkstoff gegen Lungenkrebs.

Einziger nennenswerter Gewinner auf dem Sektortableau waren Immobilientitel mit einem Aufschlag von 1,7 Prozent. Neben den zunehmenden Hoffnungen auf sinkende Zinsen, welche Immobiliengesellschaften gleich in mehrfacher Hinsicht zugutekommen, stützte eine positive Sektorstudie der US-Investmentbank Goldman Sachs.

Die Anteilseigner von Centamin konnten sich über einen Kurssprung um fast ein Viertel ihres Werts auf 147 Pence freuen. Konkurrent Anglogold Ashanti einigte sich mit dem Goldschürfer auf ein 1,9 Milliarden Pfund schweres Übernahmeangebot. Der gebotene Preis von 163 Pence je Aktie bedeutet einen knapp 37-prozentigen Aufschlag auf den gestrigen Centamin-Schlusskurs. (awp/mc/ps)

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