Europa-Schluss: Enttäuschende US-Daten lassen Kurse fallen

Börse Europa

(Adobe Stock)

Paris / London / Zürich – Schwache US-Konjunkturdaten haben die europäischen Aktienmärkte am Dienstag unter Druck gesetzt. Der europäische Leitindex EuroStoxx 50 fiel um 1,22 Prozent auf 4.912,52 Punkte.

Ausserhalb der Eurozone gab der britische Leitindex FTSE 100 um 0,78 Prozent auf 8.298,46 Punkte nach. Der Schweizer Leitindex SMI fiel um 0,83 Prozent auf 12.348,19 Zähler.

Die Stimmung in der US-Industrie hatte sich im August aufgehellt, allerdings weniger als von Analysten im Schnitt erwartet. Von der Landesbank Hessen-Thüringen hiess es, der ISM-Einkaufsmanagerindex liege noch unterhalb der Wachstumsschwelle, die Sorgen vor einer konjunkturellen Schwächephase in der Industrie dürften aber etwas kleiner werden.

Marktteilnehmer rechnen im September fest mit Leitzinssenkungen durch die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank (EZB). Mit Blick auf die Fed fragen sich viele, ob eine Zinssenkung von 0,25 Prozentpunkten reichen wird oder die Notenbank mit einer Senkung von 0,5 Punkten einen grossen Zinsschritt wagt. Nach den Stimmungsdaten aus der Industrie sollten die Zinssenkungserwartungen präsent bleiben, mit einer weiteren Forcierung sei aber nicht zu rechnen, schrieben die Ökonomen der Landesbank Hessen-Thüringen.

Am Freitag steht der US-Arbeitsmarktbericht für August auf der Agenda, der laut den Experten von Capital Economics wohl massgeblich dazu beitragen wird, ob die Fed ihren Zinssenkungszyklus mit 0,25 oder 0,50 Punkten beginnen wird.

Die klarsten Verlierer waren europaweit die Rohstoffwerte, angeführt vom Sektor der Minenwerte mit einem Rücksetzer um 3,3 Prozent sowie der Öl- und Gasbranche mit einem Abschlag von 2,8 Prozent. Hier galten anhaltende Sorgen um die Nachfrage nach Metallen und Treibstoffen in Zeiten einer gedämpften Weltwirtschaft als Belastung.

Auch Technologiewerte mussten Verluste einstecken und fielen um 2,3 Prozent. Hier erwiesen sich enttäuschende Umsatzzahlen aus der US-Halbleiterbranche als Belastung.

In Zürich fielen die schwergewichtigen Aktien von Novartis mit einem Minus von 1,3 Prozent negativ auf infolge einer gestrichenen Kaufempfehlung des Investmenthauses Jefferies. Es werde bis 2025 hinein Zeit brauchen, damit Zulassungen und Einführungen neuer Medikamente einen breiter angelegten Optimismus für die kommenden Jahre schürten, schrieb Analyst Peter Welford.

Nach der Vorlage von Geschäftszahlen sackten die Aktien der Partners Group um mehr als neun Prozent ab und waren damit das klare Schlusslicht im SMI. Das Ergebnis des Vermögensverwalters hatte die Anleger enttäuscht.

In London überzeugte Watches of Switzerland mit seinem Zwischenbericht. Dieser zeigte, dass der Uhrenkonzern auf dem Weg dazu ist, seine Jahresziele zu erfüllen. Ein Plus von gut sechs Prozent war die Folge.

Die Papiere von Ashtead legten um ein Prozent zu. Der Maschinenvermieter hatte zumindest gewinnseitig die Erwartungen übertroffen. (awp/mc/ps)

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