Europa-Schluss: Gedämpfte Stimmung – Telekomausrüster sacken ab

Europa-Schluss: Gedämpfte Stimmung – Telekomausrüster sacken ab
(Adobe Stock)

Paris / London – Der EuroStoxx 50 hat am Freitag seine jüngsten Gewinne etwas ausgebaut. Enttäuschende Nachrichten zu den skandinavischen Telekomausrüstern Ericsson und Nokia trübten allerdings die gute Stimmung, die zuletzt nach dem überraschend deutlichen Rückgang der Inflation in den USA aufgekommen war..

Der Leitindex der Eurozone legte um 0,19 Prozent auf 4400,11 Punkte zu. Auf Wochensicht bedeutet dies ein Plus von 3,86 Prozent. Dies ist die stärkste Wochenbilanz seit Ende März.

Der französische Cac 40 schloss am Freitag 0,06 Prozent höher bei 7374,54 Punkten, während der britische FTSE 100 um 0,08 Prozent auf 7434,57 Zähler nachgab. Zum Ende einer starken Woche sei den europäischen Märkten die Luft ausgegangen, schrieb Marktanalyst Michael Hewson vom Handelshaus CMC Markets UK.

Zu den schwächsten Sektoren gehörten die Telekomwerte . Deutliche Verluste von Ericsson und Nokia in Höhe von 10,6 beziehungsweise 9,4 Prozent belasteten. Der Telekomzulieferer Nokia hatte seine Jahresziele reduziert, während der Wettbewerber Ericsson weiter unter der Flaute in seinem Netzwerkgeschäft leidet und den Ausblick für das dritte Quartal senkte.

Die Analysten von Jefferies sprachen von einem Doppelpack an enttäuschenden Nachrichten aus Skandinavien. Es deute sich eine Branchenschwäche an und eine Erholung des Geschäfts sei aktuell schwer abzuschätzen.

Besser sah es im Pharmasektor aus. Eine ganze Reihe von positiven Analystenkommentaren der britischen Bank HSBC für die Schwergewichte des Sektors stützte. Zu den stärksten Einzelwerten gehörten Sanofi und Roche , die um 0,6 beziehungsweise 1,4 Prozent zulegten.

Roche-Papiere stehen bei dem HSBC-Analysten Rajesh Kumar auf der Liste der «Fallen Angels», also der ehemaligen Anlegerlieblinge. Als einstige Forschungskönige hätten die Schweizer in den vergangenen Jahren nach drei Rückschlägen mit weit fortgeschrittenen Wirkstoffkandidaten diesen Nimbus bei einigen wohl eingebüsst. Damit machten es sich die Anleger aber zu einfach. Sie sähen einen negativen Trend, wo keiner sei.

Zu den Schweizern gab es noch eine weitere Nachricht. Roche könnte schon in den kommenden Tagen über einen Milliarden-Deal informieren. Wie das «Wall Street Journal» berichtete, führt der Basler Konzern derzeit mit dem US-Biotechunternehmen Roivant Gespräche über den Kauf eines experimentellen Magenmittels. Dabei könnte Roche sich das mehr als 7 Milliarden US-Dollar kosten lassen. (awp/mc/ps)


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