Europa-Schluss: Grössere Bewegung bleibt vor Zinsentscheiden aus

Boerse

(Adobe Stock)

Paris / London – An den wichtigsten europäischen Börsen haben sich auch am Dienstag die Anleger nicht viel getraut. Vor den Notenbanksitzungen in der laufenden Woche und wichtigen Quartalszahlen grosser US-Technologiekonzerne blieb die Handbremse teils angezogen.

Der Leitindex EuroStoxx 50 schloss mit plus 0,19 Prozent auf 4391,30 Punkten. Für den französischen Cac 40 ging es um 0,16 Prozent auf 7415,45 Punkte nach unten. Der britische FTSE 100 verzeichnete einen Zuwachs von 0,17 Prozent auf 7691,80 Zähler.

Die Notenbanktermine könnten ein Zeichen in Richtung der künftigen Geldpolitik setzen. Vor der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag steht am Mittwoch zunächst die US-Notenbank Fed im Blick, die ihren Leitzins mit grosser Wahrscheinlichkeit erneut anheben wird. Nach der Zinspause im Juni erwarten Ökonomen ganz überwiegend eine Erhöhung um 0,25 Prozentpunkte. Derzeit liegt das Zinsniveau in einer Spanne von 5,00 bis 5,25 Prozent.

Mit Spannung werden von der Fed Signale für das weitere Vorgehen erwartet. Viele Ökonomen gehen davon aus, dass der Zinsschritt im Juli zunächst der letzte gewesen sein könnte. Steigende Zinsen belasten tendenziell Aktien, weil andere Anlagen mit geringerem Risiko dann wieder attraktiver werden.

Höhere Jahresziele von Adidas verhalfen den Aktien des Sportartikelherstellers an der EuroStoxx-Spitze zu einem Plus von 3,8 Prozent. Eine positive Studie der Investmentbank Exane BNP half zusätzlich.

Ein Materialmangel macht Pratt & Whitney zu schaffen. Grund sind mögliche Probleme mit einem Metallpulver, das zur Herstellung bestimmter Triebwerkteile verwendet wird. Die Nachricht belastete Luftfahrttitel. Das betroffene Triebwerk PW1100G-JM kommt etwa bei jedem zweiten Jet aus der A320neo-Familie von Airbus zum Einsatz. Im EuroStoxx waren Airbus mit minus 2,5 Prozent der schwächste Wert.

Der Konsumgüterhersteller Unilever traut sich nach einem bisher unerwartet guten Lauf etwas mehr Wachstum im Jahr 2023 zu. In den ersten sechs Monaten beflügelten höhere Preise das Geschäft des Konzerns. Die Aktien gewannen in London 4,3 Prozent.

Akzo Nobel hob die Ziele für das Jahr an. Der Farben- und Lackhersteller senkte zudem seine Kosten vor dem Hintergrund fallender Rohstoffpreise. Die Papiere zogen in Amsterdam um 3,5 Prozent an.

Der Zugbauer Alstom strich zum Auftakt seines neuen Geschäftsjahres deutlich mehr Bestellungen ein als erwartet. Zum Start klar im Plus, erwies sich anschliessend die Hürde bei 28 Euro abermals als zu hoch. Aus dem Handel gingen Alstom in Paris mit einem Abschlag von 1,9 Prozent. (awp/mc/ps)

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