Europa-Schluss: Kurse stabilisieren sich nach Talfahrt
Paris / London – Die Kurse an Europas wichtigsten Aktienmärkten haben sich nach der jüngsten Talfahrt am Montag etwas stabilisiert. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 erholte sich um 0,86 Prozent auf 4.778,66 Punkte. Damit konnte das Börsenbarometer eine viertägige Verlustserie beenden, die ihn um bis zu fast 5 Prozent hatte absacken lassen.
Ähnlich sah es beim Schweizer Leitindex SMI aus, für den es zu Wochenbeginn um 0,61 Prozent auf 11.980.64 Punkte bergauf ging. Der britische FTSE 100 machte mit einem Plus von 1,09 Prozent auf 8.270,84 Punkte ebenfalls Boden gut.
Teils enttäuschende Wirtschaftsdaten vor allem aus den USA hatten in der vergangenen Woche vor allem bei den hoch bewerteten Technologieaktien Gewinnmitnahmen ausgelöst. Die deutlich gesunkenen Bewertungen rufen nun aber offenbar schon wieder erste Interessenten auf den Plan. Denn die Kehrseite der zuletzt dies- wie jenseits des Atlantik schwachen Konjunkturnachrichten sind zunehmende Hoffnungen auf schnell sinkende Leitzinsen.
In den Fokus rückt nun die am Donnerstag tagende Europäische Zentralbank, gefolgt in der kommenden Woche von der US-Notenbank Fed. Eine Senkung der Leitzinsen, die tendenziell die Attraktivität von Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren erhöht, gilt in beiden Fällen als ausgemacht. Die spannende Frage in Washington ist, ob die Währungshüter den Leitzins um 0,25 oder 0,50 Prozentpunkte senken werden.
Der Index der europäischen Freizeit- und Luftfahrtbranche gewann an der Spitze des Sektortableaus gut zwei Prozent. Für Unterstützung sorgte ein Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, wonach die Europäische Union (EU) eine Verlängerung der Steuerbefreiung für Kerosin erwägt.
Dagegen wiesen der Indizes der Immobilienunternehmen am Ende des Sektortableaus moderate Verluste aus. Immobilienaktien zollten ihrer jüngsten Klettertour etwas Tribut, die ihnen die höchsten Stände seit August 2022 beschert hatte.
Im Eurozonen-Leitidex Eurostoxx50 waren die Aktien von Kering mit minus 2,5 Prozent und die von Adidas mit minus 3 Prozent die grössten Verlierer. Hier äusserten sich die Analysten der Investmentbank Barclays verhalten zu den Geschäftsaussichten der Branche in China. (awp/mc/pg)