Europa-Schluss: Kurse zeigen Stärke dank sinkender US-Renditen

Europa-Schluss: Kurse zeigen Stärke dank sinkender US-Renditen

New York –  Eine beeindruckende Erholung haben Europas Börsen am Donnerstag absolviert. Hatte der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 am Vormittag noch mehr als zwei Prozent eingebüsst auf den tiefsten Stand seit Ende März, so machte der Index im weiteren Handelsverlauf kontinuierlich Boden gut und schaffte die Rückkehr ins Plus. Das betrug am Ende 0,13 Prozent auf 3952,45 Punkte.

Börsianer verwiesen zur Begründung für die Kurserholung auf den Rückgang der Renditen am US-Anleihemarkt. Trotz der im April überraschend stark gestiegenen Erzeugerpreise in den USA legten die Renditen dort nicht weiter zu, sondern gaben sogar nach. Das sorgte in New York für kräftig steigende Aktienkurse und auch in Europa für eine Gegenbewegung auf die jüngsten Einbussen.

Der Pariser Cac 40 schloss 0,14 Prozent höher auf 6288,33 Zähler. Der Londoner FTSE 100 gab dagegen um 0,59 Prozent auf 6963,33 Punkte nach. In Zürich fand wegen des Feiertags «Christi Himmelfahrt» kein Handel statt.

Auf dem Sektortableau lagen die Versorger vorn. Grösste Verlierer waren die Rohstoffproduzenten und die Öl- und Gaskonzerne , die unter den fallenden Rohstoffpreisen litten.

Unter den Einzelwerten legten Danone um 1,7 Prozent zu. Der Nahrungsmittelkonzern will einen Grossteil der Einnahmen von rund 1,6 Milliarden Euro, die er durch den Verkauf eines Minderheitsanteils am chinesischen Milchverarbeiter Mengniu erzielt hat, über Aktienrückkäufe ausschütten.

In Madrid verloren die Aktien von Telefonica ein halbes Prozent. Zwar habe der spanische Telekomkonzern im ersten Quartal besser als erwartet abgeschnitten, merkte Jerry Dellis vom Investmenthaus Jefferies an. Im operativen Geschäft stehe das Unternehmen aber stark unter Druck.

In London sackten die Aktien von BT Group um fast sechs Prozent ab. Hier monierten Experten höhere Kapitalausgaben des Telekomkonzerns.

Die Papiere der Luxusgütermarke Burberry fielen um gut vier Prozent. Laut dem Analysten Michael Hewson vom Broker CMC Markets machte sich Enttäuschung breit über die vom Unternehmen für kommendes Jahr in Aussicht gestellte Profitabilität.

Rolls-Royce schlossen nach einem Zwischenbericht zu den vergangenen vier Monaten gut ein halbes Prozent im Minus. (awp/mc/pg)

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