Paris / London – Der EuroStoxx 50 hat am Freitag seine jüngsten Gewinne ausgebaut. Der Leitindex der Eurozone schloss 0,68 Prozent höher bei 4.840,52 Punkten. Auf Wochensicht ergibt sich ein Plus von 3,53 Prozent. Es ist das grösste Wochenplus seit Januar. Mittlerweile hat das Börsenbarometer seine im Zuge der Marktturbulenzen Anfang des Monats erlittenen Verluste fast wieder aufgeholt.
Zum Wochenschluss profitierte der EuroStoxx weiter von den günstigen US-Konjunkturdaten am Vortag. «Die Sorgen um eine drohende Rezession in den USA scheinen auf einmal wieder übertrieben angesichts guter Daten zum US-Arbeitsmarkt und zu den Konsumausgaben», so Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. «Auch die neuen Inflationsdaten gaben wenig Anlass zur Kritik.» Diese hätte vorsichtigen Optimismus erzeugt, da sie auf eine erfolgreiche Inflationsbekämpfung hindeuteten und somit grünes Licht für eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed im September gäben.
Der britische FTSE 100 dagegen verlor wegen nachgebender Ölwerte 0,43 Prozent auf 8.311,41 Punkte. In Zürich stieg der dortige Leitindex SMI um 0,32 Prozent auf 12.188,73 Zähler.
An der Spitze des Marktes standen mit Einzelhandel und Auto Sektoren, die stark von der Konjunkturentwicklung abhängig sind. «Insgesamt hat sich sie Stimmung etwas aufgehellt und die Marktteilnehmer greifen daher auch wieder selektiv bei einigen Unternehmen wie Mercedes Benz und Volkswagen zu», merkte Marktexperte Andreas Lipkow an.
Händler verwiesen zudem auf die Nachricht, dass die Absätze chinesischer Elektroautobauer im Juli in der EU eingebrochen sind. Einem Bericht zufolge ist die Zahl der neuen Elektrofahrzeuge, die chinesische Autohersteller wie BYD und SAIC im vergangenen Monat in der EU zugelassen haben, im Vergleich zum Juni um 45 Prozent gesunken. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf eine Studie des Marktforschers Dataforce.
Im Pharmasektor ragten Bayer heraus. Eine positive Gerichtsentscheidung im US-Rechtsstreit um die angeblich krebserregende Wirkung des Unkrautvernichters Glyphosat verlieh den Aktien des Pharma- und Agrarchemiekonzerns kräftig Aufwind. Sie legten um gut zehn Prozent zu und setzten sich damit klar an die EuroStoxx-Spitze.
Unter den Banken waren UBS gefragt. Das US-Finanzhaus Goldman Sachs hatte die Kaufempfehlung bestätigt und dabei das Kursziel auf 37,10 Franken erhöht. Die schweizerische Bank dürfte ihr Renditeziel für 2024 übertreffen, hiess es. UBS-Papiere stiegen um 0,7 Prozent auf 26,35 Franken. (awp/mc/pg)