Europa-Schluss: EuroStoxx50 mit grösstem Tagesplus seit 2008

Europa-Schluss: EuroStoxx50 mit grösstem Tagesplus seit 2008

London – Europas Börsen haben am Dienstag zu einer fulminanten Erholung angesetzt. Angesichts umfangreicher Hilfspakete weltweit für die Wirtschaft im Kampf gegen die Corona-Krise zogen die wichtigsten Aktienindizes an einem einzigen Tag wieder so stark an wie seit vielen Jahren nicht mehr. Damit erholten sie sich etwas von dem Crash, der seit Mitte/Ende Februar die Börsen weltweit in die Tiefe gerissen hatte.

Der EuroStoxx 50 beendete den Handel mit einem Plus von 9,24 Prozent auf 2715,11 Punkte. Dabei wurde er seit dem Nachmittag auch von den US-Börsen weiter nach oben gezogen. Einen solch starken Tagesgewinn hatte der Eurozonen-Leitindex seit Ende November 2008 nicht mehr verzeichnet.

Der französische Cac 40 gewann am Dienstag 8,39 Prozent auf 4242,70 Zähler. Der Londoner FTSE 100 rückte um 9,05 Prozent auf 5446,01 Zähler vor. In den USA gelang dem Dow Jones Industrial wieder der Sprung über die Marke von 20’000 Punkte. Zum europäischen Handelsschluss legte er sogar um knapp 9 Prozent auf über 20 200 Punkte zu.

Der Stimulus-Deal der US-Parteien für die Wirtschaft scheine inzwischen zum Greifen nahe, sagte Edward Moya vom Währungsbroker Oanda. «Ausserdem haben die G7 versprochen, alles zu tun, um das Wirtschaftswachstum wieder in Gang zu bringen.» Einen Boden hätten die Börsen allerdings wohl trotzdem noch nicht erreicht. Erst müssten die erheblichen Schwankungen weiter nachlassen, ist er überzeugt. «Investoren dürften kaum erstaunt sein, wenn es zu einem letzten grossen Ausverkauf kommt, bevor man sich damit wohlfühlt, von einer Bodenbildung zu sprechen.»

In den USA hatte zuerst die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, gesagt, sie halte eine Einigung mit den Republikanern auf das vor dem Wochenende in Aussicht gestellte billionenschwere Konjunkturpaket für die US-Wirtschaft noch an diesem Dienstag für möglich. Am frühen Abend hiess es von weiteren US-Senatoren, dass die Unstimmigkeiten beseitigt seien.

Zudem hatten – abgesehen von Hilfspaketen einzelner Länder für ihre Wirtschaft – die grossen Industrienationen der Welt im Allgemeinen betont, ihre Zusammenarbeit in der Coronavirus-Krise verstärken zu wollen. Es würden Massnahmen ergriffen und die Koordination verbessert, um auf die gesundheitspolitischen, wirtschaftlichen und finanziellen Auswirkungen der Virus-Krise zu reagieren, hiess es in einer gemeinsamen Erklärung der Finanzminister und Notenbankchefs der G7-Staaten. (awp/mc/ps)

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