Paris / London – Die europäischen Börsen haben ihre Vortagesgewinne am Freitag ausgebaut. Gute US-Vorgaben und sich verdichtende Aussichten auf eine Lösung im Streit um die US-Schuldenobergrenze stützten. Der EuroStoxx 50 legte am späten Vormittag um 0,84 Prozent auf 4404,17 Punkte zu. Der Leitindex des Euroraums bewegte sich damit knapp unter den bisherigen Jahreshoch aus dem April.
Der französische Cac 40 gewann unterdessen 0,61 Prozent auf 7492,35 Punkte, während der britische FTSE 100 um 0,4 auf 7753,52 Prozent anzog. Schweizer Aktien holten die Entwicklung der Europabörsen mit merklichen Aufschlägen nach. In Zürich hatte am Donnerstag wegen des Feiertags kein Handel stattgefunden.
«Die optimistischen Investoren haben derzeit das Sagen an den Aktienmärkten», stellte Marktexperte Andreas Lipkow fest. Das sollte den Blick aber nicht von den weiterhin bestehenden Risiken ablenken, warnte Analyst Pierre Veyret vom Broker ActivTrades. Inflation, holperiges chinesisches Wirtschaftswachstum und Bankensektor seien nur einige der Themen, die nach einer Lösung des US-Schuldenstreits wieder auf die Tagesordnung kommen könnten.
An der Spitze der Gewinner standen die Finanzdienstleister. Hier stützten die Gewinne des Schwergewichts UBS , das wie andere Schweizer Werte nach der Feiertagspause deutlich anzog. Gefragt waren auch Technologieaktien. Dabei stachen ASML mit 2,2 Prozent Plus hervor. Gute Zahlen des US-Halbleiterausrüsters Applied Materials stützten.
In dem positiven Umfeld hinkten defensive Sektoren dagegen hinterher. Im Pharmabereich belastete das Minus von Novartis , die um 1,8 Prozent sanken. Händler nannten als möglichen Grund Verkäufe zugunsten von Roche . Novartis-Aktien hatten sich seit Anfang Dezember deutlich besser entwickelt als Roche, die nun um 1,2 Prozent kletterten. Auch Telekomwerte entwickelten sich unterdurchschnittlich. (awp/mc/pg)