Paris / London – Die wichtigsten europäischen Börsen haben am Freitag weiter zugelegt. Am Nachmittag nahmen schwächere US-Börsen etwas den Schwung aus den Kursen. Starke Geschäftszahlen von US-Banken stützten, teils überraschend positive US-Konjunkturdaten dämpften andererseits etwas die Hoffnung auf eine baldige Zinspause der US-Notenbank. Zudem forderte Fed-Direktor Christopher Waller eine weitere Verschärfung der US-Geldpolitik, da die Inflation immer noch sehr hoch sei und der Arbeitsmarkt sehr robust.
Am Ende des Tages gewann der EuroStoxx50 0,63 Prozent auf 4390,75 Punkte. Auf Wochensicht steht für das Leitbarometer der Eurozone damit ein Plus von 1,9 Prozent zu Buche. Der französische Cac 40 setzte auch am Freitag seine Rally mit einem weiteren Rekordhoch fort und schloss mit plus 0,52 Prozent auf 7519,61 Punkten. Für den britischen FTSE 100 ging es mit einem Zuwachs von 0,36 Prozent auf 7871,91 Zählern ins Wochenende.
Die starken Zahlen von US-Banken wie JPMorgan und Citigroup beflügelten auch den europäischen Bankensektor , der die Stoxx-600-Branchenübersicht mit einem Plus von drei Prozent anführte. Im EuroStoxx nahmen Bankenwerte die vorderen Plätze ein: Santander und ING gewannen jeweils 3,8 Prozent. Intesa Sanpaolo und BNP Paribas folgten mit ähnlich hohem Zuwachs.
Gute Zahlen von Hermes liessen die tags zuvor sehr starken Luxuswerte nochmals steigen. Nach den viel umjubelten Zahlen von Branchenprimus LVMH war der Überraschungseffekt aber nicht mehr ganz so gross. Die wieder anziehende Nachfrage aus China hatte Hermes einen starken Jahresstart beschert. Dabei waren das Bekleidungs- und Accessoires-Segment sowie das Uhren-Geschäft überdurchschnittlich gewachsen. Die Hermes-Aktien zogen um 1,5 Prozent an, auch Kering und LVMH waren nochmals gefragt.
Zu den wenigen negativen Ausnahmen gehörten vor dem Wochenende Philips , die um 3,4 Prozent fielen. Der Kurs reagierte damit auf Kritik der US-Gesundheitsbehörde FDA im Zusammenhang mit dem Tempo des Austausches und der Reparatur zurückgerufener Schlaf- und Beatmungsgeräte. Die Behörde bemängelte, dass die Zahl der bislang an US-Verbraucher ausgelieferten Geräte von der laut Homepage der Niederländer notwendigen Anzahl abweiche. (awp/mc/pg)